Euroboys: Getting Out Of Nowhere

Ihre Pink Floyd-Phase haben die Euroboys hinter sich gelassen. Die Osloer, die aus den Überresten Turbonegros wie Phönix aus der Asche schossen, haben sich umorientiert und die Anteile psychedelischen Rock mit seinen unendlichen Weiten, nachzuhören auf „Long Day’s Flight ‚Till Tomorrow“ von 1999, verstärkt in den Hintergrund gerückt.

Das Cover von „Getting Out Of Nowhere“ lässt mit seinen Dünen und der abgehobenen Motocross-Maschine viel eher auf eine Stoner Rock-Scheibe schließen. Aber Knut Schreiner und seine Jungs nahmen die Zeitmaschine, hopsten in die späten Sechziger und frühen Siebziger, ließen sich dort kräftig inspirieren und verbrieten die Hippie-Einflüsse („Scarborough Fair“) mit ein paar Spritzern Hammond-Orgel, Prärie-Atmosphäre („Needle Park“), Rolling Stones („Come On In, Your Time Is Up“), altem Rock („Turn That Sound Up“) und britischem Klangflair à la The Verve oder Oasis („Dirty Hole“) auf ihrem dritten Album. Nicht zu vergessen, dass Knut auch richtig singt und das oft. „Getting Out Of Nowhere“ ist anfänglich ungewohnt und uninteressant.

Erst nach einigen Hördurchläufen erschließt sich die Platte vollends. Dann aber hat man großen Spaß an diesem zeitlosen Album. Zeitlos deswegen, da aus vielen Epochen zusammengesetzt.

Euroboys: Getting Out Of Nowhere
(Virgin)

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