Der neue Zappa soll er sein – der ehemalige Schlagzeuger von H-Blockx. Kreativ, innovativ und weit davon entfernt, Vorhersehbares zu produzieren. Dass bei so viel Potenzial und produktionstechnischer Finesse manchmal die Überschaubarkeit auf der Strecke bleibt, liegt auf der Hand. Das Instrumental „Meter“ ist eine Anhäufung von Sounds, die über einem simplen, bzw. monotonen Thema ausgeschüttet werden. Perfekt gespielt, glasklarer Klang – aber richtig langweilig. Eine dieser typischen „Kuckt-mal-was-ich-kann“-Nummern, auf die hauptsächlich Kritiker abfahren.
Das zweiteilige „Arpeggio“ genau das Gegenteil: Ständig in Bewegung, unzählige Breaks, unerwartete Wendungen und in 9 Minuten mehr Ideen, als sie Dieter Bohlen in seinem Leben je hatte und haben wird. Die wirklich perfekte Symbiose aus Komposition und Können. Insgesamt betrachtet überwiegen die guten Nummern wie „Arpeggio“, aber manchmal ist „Comfortably Homeless“ ziemlich anstrengend. Hauptsächlich dann, wenn Marco Minnemanns Stücke in musikalische Nabelschauen ohne erkennbare Komposition abrutschen.
Marco Minnemann: Comfortably Homeless
(Duck Dive Music)