Gonzales: The Entertainist

Anfangs dachte ich, dass „The Entertainist“ der allerletzte Scheiß sei. Dass sich Gonzales zu voll mit Drogen gepumpt hätte und mit seiner Bekannten und Kollegin Peaches einen wirren Zweitling eingespielt hätte. Bei genauerem Hinhören und Auseinanderdividieren der Tracks muss ich jedoch eingestehen, dass Gonzales zum zweiten Mal in diesem Jahr Grenzen gesprengt und mich überrascht hat.

Man mag nicht auf Anhieb gut Freund mit den neuen Stücken werden, spinnefeind braucht man ebenso wenig zu sein. „The Entertainist“ ist HipHop-lastig und anders als „Gonzales Ueber Alles“. In seinen Raps und stupid songs (O-Ton) werden starke Parallelen zu Eminem freigelegt. Nicht nur, wenn Gonzales sagt: „If that sounds like Eminem? Good, because I can sound like any of them“ („Higher Than You“). Er versteht sich als akribischer Technik-Freak, als Stimmen- und Stilimitator, der mit der Erwartungshaltung seiner Fans spielt, diese zu täuschen imstande ist und eigentlich genau das macht, worauf er Lust hat. Und wieder einmal gilt: Der Teufel steckt im Detail.

Gonzales: The Entertainist
(Kitty-Yo / EfA)

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