Hübsche Stimme, nette Songs, raffinierte Pop-Produktion – und es swingt! Trotzdem: nicht Fisch, nicht Fleisch, sondern irgendwo zwischen Schlager, NDW und Dancefloor. Für´s junge Publikum zu „adult“, also mit richtig komplexen Elektronik-Arrangements und anspruchsvollen, manchmal poetischen Texten – für´s erwachsene Publikum zu mädchenhaft, zu viel Micky Maus und zu viel Disco. Also zu zeitgemäß.
Die musikalische Vita von Maya Singh ist beeindruckend. Schon mit 25 Jahren war sie am Berklee College of Music diplomierte Jazzgitarristin und erhielt ihre Abschlußpapiere aus den Händen von David Bowie. In den Songs klingt da eher der frühere Nena-Fan durch… Mag sein, dass wir Musik-Kritiker zu einfach gestrickt sind, aber der ehrfurchtheischende Lebenslauf im Label-Info klingt mehr nach der Bewerbung für die freigewordene Planstelle eines Symphonie-Orchesters, und die tiefsinnigen Zitate im Info-Innern verstärken die falsche Fährte. Verglichen damit ist das, was aus den Boxen tönt, Fast Food. Fast Food, das sich so Trash- und Ironie-frei schlecht verkaufen lässt.
Maya Singh: Maya Singh
(Virgin VGP 000331)