Das „Glitterhouse“-Label ist die deutsche Bastion des Neo-Country. Und die Südstaaten-Amerikaner 16 Horsepower gehören zu den stärksten Pferden im Glitterhouse-Stall. Düster, kraftvoll, mystisch und rootsy. Atmosphärisch, wuchtig und wie immer mit viel Pathos brechen sich ihre Balladen Bahn. Ingredienzien: krachende E-Gitarren (nach einem eher transparenten Einstieg in „Splinters“), Synthie-Schwaden, Chorgesang – und eine ziemlich dünne Stimme des Vorsängers.
Die zweite-Seite „Nobody ´cept you“ (ein Dylan-Cover) stimmt freundlicher. Weder muss der Sänger gegen wagnerianische Klangwände ansingen, noch wird die bedeutungsschwanger raunende Instrumentierung mit Metal-Gitarren zugekleistert. Nein, der Sound bleibt trotz der funkelnden Gitarren und des vielen Halls spröde wie der Gesang – und eins fügt sich wunderbar ins andere. Als Draufgabe gibt´s eine rüde Live-Version von „American Wheeze“ und das southernd-rockige, wüsten-gewürzte, spartanisch beginnende „De-Railed“ des verstorbenen Rainer Ptacek.
16 Horsepower: Splinters/Nobody ´cept you
(Glitterhouse GRCD 525)