Dieses Album ist ein Segen. Nein, Will Oldham ist ein Segen. Der Mann, der uns bereits so wunderbare wie irritierende Alben unter den Pseudonymen Palace, Palace Bros., Palace Music, Palace Songs oder auch Will Oldham überlassen hat, hat wieder zugeschlagen. Zum zweiten Mal als Bonnie „Prince“ Billy übrigens.
„Ease Down The Road“ ist ein Singer/Songwriter-Werk in Reinkultur. Spärlich instrumentiert, d.h. viel Akustikgitarre, ganz wenig Bass, Klavier und Schlagzeug, und eine zerbrechliche bis schüchterne Stimme, die einen sofort erfasst und hypnotisiert. Das ist Country-Folk oder LoFi oder Was-auch-immer-man-das-nennen-soll wie er derzeit kaum besser gemacht wird. Die Songs, im Großen und Ganzen von Will Oldham und seinem langjährigen Weggefährten David Pajo (früher bei den sagenumwobenen Slint), strotzen mitunter vor Schönheit, dass einem die Spucke wegbleibt. Zum Beispiel wenn Catherine Irwin in „After I Made Love To You“ ihre Stimme zum Duett mit Oldham erhebt.
Die Stimmung ist aber nicht immer ganz unten, in einigen Stücken kommt sogar ein Gefühl von Erleichterung und Vitalisierung auf: „Just To See My Holly Home“, „Ease Down The Road“ (sehr beschwingt, sehr Cajun). Schlichtweg schön, einfach wunderschön, was wir da zu hören bekommen.
Bonnie "Prince" Billy: Ease Down The Road
(Domino / Zomba)