Einen gewaltigen, mächtig schweren und nach literweise Schweiß riechenden Brocken Rock, werfen uns Clutch aus heiterem vor die verstaubten Füße, mit denen wir wochenlang durch die Rockwüste geirrt sind auf der Suche nach der nächsten Oase. Und da stehen wir vor der gesuchten Offenbarung. Sie liegt vor uns. Alles hat sich erneut zum Guten gewandt. Wir lächeln und beißen rein in „Pure Rock Fury“. Der Name ist Programm. Programmer kann er gar nicht sein. Da fliegen die Fetzen, da schwingt keine Saite nicht mit. Tiefer, dreckiger, bestimmter, gnadenloser Rock, wie er lange nicht mehr an unser Ohr drang.
Da Corrosion Of Conformity und Monster Magnet zur Zeit eine kreative Auszeit genommen zu haben scheinen, können Clutch, das seit Jahren umtriebige Quartett, wieder auf den Rock-Thron steigen und die Sau raushängen lassen. Tief gestimmter, bis in die Kniekehlen von Dan Maines hängender Bass, der wummert, bis die Bauchdecke zittert, fette Gitarrenriffs, gespielt von Tim Sult, die die Schädeldecke zum Abheben bringen, ein Schlagzeugspieler namens Jean-Paul Gaster, der nur das Nötigste tut, das aber mit unglaublicher Präzision und Perfektion und obendrauf – so als Sahnehäubchen – der markante, dreckig-raue Gesang von Schweinerock-Frontmann Neil Fallon. Und alles durch den heiß geliebten Orange-Verstärker gejagt. Irgendwo zwischen den Songs tummelt sich gar Ur-Doom-Legende Scott „Wino“ Weinrich, um Gitarrensoli beizusteuern zu diesem Freudenfest der Rockgemeinde, die sich in den vergangenen Monaten aufgrund wenig überzeugender Releases enttäuscht abwenden musste.
Let’s fucking rock’n’roll, you mothafuckas!
Clutch: Pure Rock Fury
(Atlantic / eastwest )