Knochentrockener Punkrock mit Pop-Melodien ist Kumikamelis musikalische Startrampe. Das kleine Einmaleins der Grundrockarten beherrschen die vier Finnen mühelos. Speed Metal, Wave Rock, Fun Pop, Minimal Ska, Beat – und natürlich die Polka. Die liegt den Nordländern im Blut. Aber von allem Genannten trifft das Wörtchen „Minimal“ die Musik von Kumikameli am besten.
Mit krachenden Gitarren, versprengten Synthies und eigenwilligen Rhythmen mischen Kumikameli ihre Umwelt auf. Temperamentvoll bis hypernervös. Passend dazu: das LowFi-Produktionsgewand. Der Gesang, der klingt allerdings nur so lange charmant, wie man die Texte nicht kennt. For some of us. Ein Liedchen über Gary Glitter, den untoten Kinderpornographen. Oder über die Frau mit der fast fertigen Vogelscheuche, der nur noch ein extrem ekliger Kopf fehlt. So einer wie der von Klaus Meine… All in all: „Nature sucks“ ist eine grimmige kleine Zeitbombe. In Text und Musik. Ein Arschtritt. Erfrischend.
Kumikameli: Nature sucks!
(Humppa Records)