Der erste Eindruck des lange erwarteten „Comebacks“ der Backyard Babies ist gar nicht gut. Der Opener „I Love To Toll“ ist ein Totalausfall. Eine Ansammlung schlechter Songideen, die mit dämlichen Klischees konfrontiert werden: Cocaziehen und sexy Frauengelächter. Braucht man das? Sollten sie sich mehr Gedanken um Image und Aussehen als um Songstrukturen, rotzige Riffs und Melodien gemacht haben?
Ein Blick ins Booklet lässt dies vermuten. Da posen sie mit H&M-Models und Kylie Minogue-Klonen backstage und tragen über dem Bauchnabel alberne „Rockers“-Tattoos zur Schau. Die Haare perfekt gestylt und den böser-Bube-Blick übergezogen. Das könnte ins Auge gehen. Nicht das Haarspray, nein, diese Überheblichkeit meine ich. Aus den 13 Stücken auf „Making Enemies Is Good“ hätten sie sechs oder sieben erstklassige Rocker schaffen können, die es in sich haben und die der Konkurrenz das Fürchten gelehrt hätten. So aber verpuffen sie halbherzig. Okay, nicht allesamt sind sie belanglos, richtig umhauen tun sie keinen. Auch nicht beim vierten Versuch. Schade drum. So heißt es wieder: Der Hype frisst seine Kinder.
Backyard Babies: Making Enemies Is Good (Supersonic/BMG)