Man schimpft ja immer über die großen Labels, die Jagd nach Airplay und wundert sich, warum ein Album an Wert verlieren soll, wenn keine Single drauf ist. Bei Jean Beauvoirs neuem Werk muss man sich aber wirklich fragen: W E R soll „Bare To The Bones“ kaufen? Diese Frage stellt sich viel weniger wegen der musikalischen Qualität, als wegen der Positionierung der CD.
Kann ein ex-Hardrocker mit cooler ex-Frisur mit poppigen Liedchen heute noch einen Blumentopf gewinnen, wenn ihn in Deutschland eben nur die kennen, die früher Voodoo X gehört haben? Ich glaube, das wird ein schwieriges Unterfangen. Besonders da „Bare To The Bones“ kein Unplugged-Hardrock-Album ist, sondern eine akustisch geprägte Pop-Platte, die mit „Monday“ zudem einen Boygroup-Verschnitt drauf hat, für den sich sogar ‚N Sync schämen würden. Die restlichen 12 Titel sind melodisch gefällig und manchmal blitzen auch seine unbestrittenen Qualitäten durch („Anything At All“), aber ob Jean Beauvoirs Karrierebarometer heute noch so steil nach oben zeigt wie weiland seine Haare, darf bezweifelt werden.
Jean Beauvoir: Bare To The Bones
(Voodoo Island Records/Point Music)