Popkomm 2001-1

Donnerstag 16-8-01
Als ich mich heute morgen zusammen mit Kai im Frühstückssaal einfand, wurde mir einiges klar. Wie sagte doch der nette Herr von der Rezeption bei der telefonischen Reservierung: Ach so 2 Männer. 2 getrennte Betten ? Man weiß ja nie… Nun saßen wir da und außer einer Oma, die wahrscheinlich aus der Nachbarschaft war (Ei Marliese, es gibt Frühstück) befanden sich nur Männer ringsum. Einige davon sahen wirklich seltsam aus, so auch ein Typ der früher anscheinend bei den Hives gespielt hatte (Look at my shoes). Stop ! Ich komme vom Thema ab, ich bin schließlich hier, um über die Popkomm ein Tagebuch zu verfassen.

Wir starten um 9.45 h zu Fuß in Richtung S-Bahn Halltestelle Ulrepforte. Kurz davor kommt es zur 1. Entgleisung des Tages, nein nicht die Bahn. Ein autofahrender Kölner Jecke wünscht uns auf landestypische Weise einen guten Morgen (Arschloch! Wichser!) und alles weil wir nicht so genau auf die Lichtzeichen geachtet hatten. Wir lachen lauthals, was den netten Menschen zu weiteren lautstarken Äußerungen veranlasst. Die nachfolgende Fahrt zum Messegelände verläuft ohne weitere Vorfälle.

Jetzt noch den Pass abholen (Irgendwie sehe ich auf dem Foto ziemlich breit aus…) und rein ins Getümmel. Obwohl: bei dem spärlichen Andrang am frühen Morgen, kann davon keine Rede sein. Zuerst schauen wir am Stand von CD Promotion vorbei, wo Kai ein Schwätzchen mit Chris hält. In der Zwischenzeit mache ich mich über die lecker Cola-Schupa-Schups-Lutscher her . Darauf verschafften wir uns einen ersten Überblick. Hier fiel mir auf, dass obwohl viele Majors über Umsatzeinbussen klagen, einige dennoch beeindruckend ausladende Stände präsentieren: EMI, Sony oder Universal. Im krassen Gegensatz dazu begnügen sich die Spartaner aus München (Virgin) mit 4 qm² Standfläche. Erwähnenswert auch der Stand von Motor Music, der im Stil eines US-RAF-Ausbildungs-Feldlagers hergerichtet ist (Motorhead sozusagen).

So gingen die Stunden ins Land und ich sammelte fleißig CDs, Infos und Zeitschriften. Ja ich höre es schon: die Jäger und Sammler sind wieder unterwegs. Und nicht zu vergessen, das ein oder andere Getränk.

Ab 15.30 h nahmen wir an der Pressekonferenz von RZA teil. Durch die Veranstaltung führte uns Olli „Allriiiiight“ Dingsbums (Nachname vergessen und sowieso völlig uninteressant). Bei der Fragestunde kam es dann ganz dicke: Keine Fragen? Sind denn keine Journalisten da? Doch: Wann , Mr Allriiiiight, besuchen Sie endlich wieder einen Englischsprachkurs? Ok, Wunschdenken. Aber: Wenn schon Presskonferenz mit internationalem Star, dann bitte auch mit einem Moderator, der die englische Sprache beherrscht und eine gewisse Distanz zum Künsztler aufbaut, ohne ihm dauernd ins Wort zu fallen und ihn nach Strich und Faden anzuhimmeln. Natürlich wusste Olli uns auch auf andere Weise zu unterhalten. Sobald Musik erklang, fing er an komisch zu schunkeln und mit dem Kopf zu wackeln . Köstlich. Ah, der Herr mit den gestreiften Karos hat noch eine Frage… Tschö mit Ö, Du Nasenbär! (md & kfb)

… Kai hatte noch ein Interview, so fuhr ich allein ins Hotel, fing an diese Zeilen zu Papier zu bringen und wartete auf meinen Reisebegleiter.

Startschuß für den „Feierabend“ war gegen 21.00 h. Wie gewohnt gingen wir zu unserer Haltestelle. Saacht mal, wo iss denn hier die Severinstraße? quatschte uns plötzlich ein Typ von der Seite an. Wenn’s Tag wär, würd ich’s finden, aber so … Bin schon über `ne Stunde in die falsche Richtung gelaufen … Net dat ihr meint ich nehm Drogen. Nein, nie im Leben würden wir darauf kommen, Herr Tattooatze. Freundlich wie wir sind, erklärten wir ihm den Weg und vielleicht hat er ja noch eine Bleibe gefunden.

Am Barbarossaplatz stiegen wir aus. Nach einem kleinen Imbiss suchten wir den Club MTC auf. Hier spielten diesen Abend u.a. Kournakova und Magoo. Beide Bands wussten zu gefallen, wobei mir letztere sehr gut gefielen (das bekannte Laut-Leise-Spiel, stimmlich gings in Richtung Rush und Yes).

Um kurz vor 23.30 h wechselten wir die Örtlichkeit und fuhren zum Stadtgarten. Noch ein Pils gekauft und schon sind wir da. Für meine Wenigkeit war es natürlich kein Problem durch die Einlaßkontrolle zu kommen, Pass gezeigt und schon wurde ich vorbei gewunken. Kollege Becker hatte es da weitaus schwerer: Nein, jetzt lassen wir niemanden mehr rein. Aber zum Glück stand er noch auf der Gästeliste und erhielt auf diesem Wege Einlass. Von Ursula Rucker sahen wir noch knapp 5 Songs. Normalerweise höre ich eher andere Musik, aber diese Mischung aus Funk, Singer/Songwriter und einer Priese Jazz beeindruckte mich sehr. Anschließend kam noch Princess Superstar auf die Bühne. Guter Hip Hop, aber nicht unbedingt mein Ding.

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