Staind: Break The Cycle

Haben wir es nicht immer Alle gewusst? Fred Durst ist doch Creed-Fan. Oder warum klingen seine Schützlinge, für die er als A&R-Manager verantwortlich zeichnet, mehr nach Creed als nach Limp Bizkit? OK, keine falschen Fährten – Staind haben mit ihrem zweiten Album in den Staaten schon ordentlich abgeräumt und das absolut zurecht! Shouter Aaron Lewis erinnert zwar an Scott Stapp, schwingt sich aber nie zu dessen Pathos-Höhen auf. Statt dessen erreicht er fast die Intensität von Deftones‘ Chino Moreno.

Staind leisten sich nur hin und wieder in den Intros die ein oder andere Nu-Metal-Anleihe, ansonsten konzentrieren sie sich in den 13 Songs auf gekonnte Sprünge zwischen Kraft und Melancholie. Dabei sind sie überraschend komplex und tiefgehend, „Break The Cycle“ ist wie ein dumpfer Schmerz, der langsam nachlässt. Dass das Quartett trotzdem nicht auf Eingängigkeit verzichtet, spricht für die Band. Ich frag‘ mich immer nur, wie man an die „Parental Advisory“-Sticker kommt – muss man sich bewerben oder bekommt man die verliehen? Oder gehören sie aus Credibility-Gründen zum Cover? Außer einer ordentlichen Portion „Fucked Up“s zeichnen Aaron Lewis‘ Texte ein verzweifeltes, nachvollziehbares Bild, das ohne den Macho-Mist á la Durst auskommt. Hartes Album – rundum gelungen.

Staind: Break The Cycle
(Flip Records / Elektra / eastwest)
www.staind.com

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