Selbst in den Hoch-Zeiten von Accept oder U.D.O. konnte ich diesen Bands nichts abgewinnen. Wenn Sänger Udo Dirkschneider wie ein kurz geschorener Kugelblitz in Armeeklamotten über die Bühne fetzt ist es nicht unbedingt das, was ich mir unter Rock’n’Roll vorstelle. Als mir jetzt das Doppel-Live-Album von U.D.O. auf den Tisch geflattert ist, hat mich schon allein die Aufmachung verblüfft: Edles, schwarz gestaltetes Booklet, massig Bildmaterial – alles so gut gemacht, dass meine Neugierde irgendwie doch geweckt wurde.
Gewidmet ist das Doppel-Album all den Fans, die der Band Jahre lang die Treue gehalten haben und wenn man sieht, was eben diese geboten bekommen, hat „Live From Russia“ allemal seine Berechtigung. 25 Songs (+ Drum-Solo), bei denen die Band vor Spielfreude aus den Nähten platzt und auch wenn Udo Dirkschneider im Mix manches Mal etwas dünn bleibt – man kann die Begeisterung spüren und die verschwitzten Armeehosen fast schon riechen. Ob man U.D.O. nun mag oder nicht, hier spielt sich eine Band den Arsch ab. Da es einen Hardcore-U.D.O.-Fan wahrscheinlich eh nicht interessiert, was ich über Herrn Dirkschneider denke, kann man aus dem Blickwinkel der Fans sagen, dass sich dieses Album rundum lohnt.
U.D.O.: Live From Russia
(Breaker Records/SPV)