Auch wenn der Albumtitel nach purer Kraftmeierei klingt – die „Power Ballads“ sind in Wirklichkeit locker-luftige Pop-Liedchen. Allerdings mit Ausnahme-Arrangements.
Ashby (Evelyn Pope und William Cowie, ein Duo aus Amerika) packen ihre Melodien in verspielte Lounge-Outfits bis hin zum lässigen Easy-Listening-Flair. Zarte Gitarren, Vibraphon, Glöckchen, blubbernde Elektronik, Flöten, Streicher und der gute, alte Moog. Alles leichtfüßig und transparent miteinander verwoben. Das Resultat klingt romantisch, edel und angenehm altmodisch.
Es sind kleine Traumreisen, die Ashby mit ihren Songs unternehmen. Gerade auf der richtigen Grenze zwischen Space-Pop und Unterhaltungsorchester. Die Melodien sind niedlich, kurzteilig und immer ein wenig nervös. Mit Evelyn Popes Gesang wirken sie wie bei Pizzicato Five geklaut. Aber wo die beiden Japaner bonbonfarbenen Plastikpop machen, verlegen sich Ashy auf pastellfarbene Aquarelle.
Unaufdringlich, verträumt und sophisticated sind die „Power Ballads“. Leichte Kost, trotz der üppigen Instrumentierung. Und wieder mal phantasievoll-schwelgerischer und zugleich ambitionierter Pop aus dem Hause „Marina“.
Ashby
Power Ballads
(Marina MA 54/EFA 06764-2)