Beim gleichnamigen Debütalbum von RPWL konnte man die Häme nicht unterdrücken, dass die Jungs eigentlich klingen wie eine astreine Pink Floyd Coverband. Die Vorbilder lassen sich zwar auch auf dem Nachfolger „Trying To Kiss The Sun“ deutlich erkennen, aber man hat nicht mehr permanent den Eindruck, dass das bestimmt unbekannte Stücke von Pink Floyd sind.
In leicht veränderter Besetzung ist die Band hörbar gereift und präsentiert sich auch eine Spur zurückhaltender als auf dem Debüt. Die zehn Songs öffnen weite musikalische Räume und wären die Musiker Maler, würden sie mit großem Strich und bunten Farben malen; Bilder, auf denen nichts zu erkennen ist, die aber trotzdem schön sind.
Nimmt man das mehr als acht Minuten lange „Side By Side“ als totale Schmalzbombe raus, ist „Trying To Kiss The Sun“ durchweg gelungen. Im letzten Titel „Home Again“ gibt es im Schlussteil ein zugerauschtes Gitarrensolo, das die schwebende Atmosphäre der Platte würdig beschließt.
RPWL: Trying To Kiss The Sun
Tempus Fugit/Point Music