Hinternet-Bühne auf für einen der entdeckenswertesten Künstler. Bereits das Vorgänger-Doppelalbum „Smartie Mine“ aus dem vergangenen Jahr hat mich schon komplett aus den Angeln gehoben, aber was Dan Bern mit seinem insgesamt vierten Album abliefert, ist sein bisheriges Meisterstück. Klang der Vorgänger noch nach Singer/Songwriter mit musikalischer Begleitung, glänzt „New American Language“ mit echter Bandleistung.
Aufgrund seiner starken Texte konnte Dan Bern bisher jedes Lied über den Durchschnitt heben, aber jetzt zieht auch die Musik deutlich an. Es ist keine Übertreibung wenn ich sage, dass er mit seinem neuen Album mit seinen musikalischen Paten mindestens gleichauf zieht. Vergleiche mit Dylan, Neil Young, Elliott Murphy oder jedem anderen, der sich im Feld des hemdsärmeligen Roots-Rock bewegt, muss Dan Bern nicht scheuen.
Er verpackt seine bitterbösen Lyrics in rumpelnden Rock („Sweetness“), marschiert zehn Minuten in der „Thanksgiving Day Parade“ oder versüßt den Weltschmerz mit dem wunderschön traurigen „Albuquerque Lullaby“. Seine Texte schlagen Haken, sind voll mit Anspielungen, und wer sich nicht auf seine kuriosen Metaphern einlässt, verpasst viel von den ernsten und wahren Aussagen, die er hinter seinen skurrilen Ideen versteckt.
Wer bei Genre-Freunden mit einem unentdeckten Hochkaräter glänzen will, sollte „New American Language“ unbedingt kaufen. Jeder andere übrigens auch!
Dan Bern: New American Language (Cooking Vinyl/Indigo) Link: http://www.danbern.com