Loaded: Dark Days

Dass Guns’n’Roses jemals wieder aus der Asche aufsteigen werden, kann man sich – glaube ich – getrost abschminken. Dass aber ausgerechnet Duff McKagan, der ehemalige Bassist der Band, auf die Füße fällt und ein starkes Album herausbringt, hat mich doch ziemlich überrascht.

Axl Rose kann zwar besser singen und Slash mag ausgefeilter Gitarre spielen, aber Duff McKagan hat erstens ein Album am Start und zweitens versackt dieses nicht nach dem Opener im Mittelmaß. Die CD fängt zwar saublöd an, aber nach 18 Sekunden ist klar, wo der Hase langläuft. Wer bis vier zählen kann, darf mitmachen – Rock’n’Roll ist die Devise.

Ausbrüche in Rotzrock, Sleaze oder Punk sind natürlich dabei, aber hier wird nicht in Flammenhemden geposed, für Loaded ist Musik machen eine ernste Sache. Der Titelsong ist erwartungsgemäß düster, „Misery“ schräg und „Criminal“ ein Schlepper vor dem Herrn. „Dark Days“ ist eine echte Überraschung – grundsolide, glaubwürdig und ohne Aussetzer. Während Axl Rose mit seinen Anwälten zusammensitzt, rocken Loaded das Haus.

Loaded: Dark Days
(Locomotive/Point)

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