„Zeitlos“ ist ja oft so eine Hilfsvokabel für „unmodern“, muss aber nicht zwangsläufig eine Beleidigung sein. Bei mir hat es drei oder vier Durchläufe gebraucht, bis ich überhaupt Gefallen an der Platte von Kurdt Vanderhoof (Gitarrist von Metal Church) gefunden habe.
Die vollmundig angekündigten 70er-Jahre Einflüsse sind zwar vorhanden, aber bei weitem nicht so dominant, wie uns der Meister glauben machen will. Besonders die Melodic-Röhre von Drew Hart will so überhaupt nicht in die 70er passen, sondern schmiegt sich eher ein Jahrzehnt später ein. Doch irgendwann fängt „A Blur In Time“ tierisch an zu zünden. Das unverschämt eingängige „Sleeping Giant“ hat mich zuerst überzeugt und dann den Rest der Platte von hinten aufgerollt. Astreiner Hardrock, hier ein bisschen Deep Purple, da ein bisschen Journey und dort ein bisschen Tyketto – zeitlos eben.
Vanderhoof: A Blur In Time
(Steamhammer/SPV)