Elizabeth George: Vergiss nie, dass ich dich liebe

Elizabeth George, die Meisterin des groß angelegten Krimiromans, ist jetzt auf dem Spielfeld der Kurzgeschichten angelangt. Beherrscht sie in den bisher erschienenen elf Romanen um das Ermittlerduo Lynley/Havers das Spiel der langen Pässe, ist das kleine Feld nicht so sehr ihr Terrain. Zu oft verdribbelt sie sich und scheitert an dem fehlenden Raum, den sie gebraucht hätte, um ihr literarisches Spiel zum Laufen zu bringen.

Nicht dass wir uns falsch verstehen – die fünf Kurzgeschichten sind gepflegte Unterhaltung, aber nur wer die letzten 20 Jahre weder im Kino war, noch ein Buch gelesen hat, wird sich für die vorhersehbaren Geschichten begeistern können. Vieles erinnert in der Ideenfindung an die Shortstories, die man von Roald Dahl im Englisch-Leistungskurs gelesen hat. Da kann man sich eigentlich nur darüber freuen, dass die anfängliche Handlungs-Vermutung auch bestätigt wird. Einzig die Namen gebende Story „Vergiss nie, dass ich dich liebe“ überrascht und schafft es, den Leser zu packen. Frau George, das nächste Mal bitte wieder lange Pässe, nicht fuddeln!

Elizabeth George
Vergiss nie, dass ich dich liebe
(Blanvalet)

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