In der Nähe von Bryson City nahmen Sunday Driver den Nachfolger ihrer in unseren Breitengraden eher unbekannten Debüt-EP „Third Place Prize“ auf. Die erschien bei dem Emo/Punkrock-Label Doghouse und enthielt fünf Songs. Von denen ist keiner auf ihrem ersten Album (in Deutschland von dem neugegründeten Label Make My Day lizenziert) gelandet. Wahrscheinlich liegt das daran, dass das Quartett um Frontmann Alex Martinez einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht hat.
Reiner Emorock ist das nicht mehr. Alternative Rock der nicht-metallischen Art hat sich drunter gemischt. Von wegen Sonntagsfahrer. Hier sind Musterfahr(schül)er am Werk. Ach, was sag ich: Die Jungs können blind fahren. Mitten ins Album haben sie einen Song drapiert, in dem Streicher und leiser Gitarren ertönen und ein leidender Gesang dahingeflüstert wurde. „Faking“ heißt das mitreißende Stück, das jeden Zweifler am Kragen packen wird. Der Song bleibt insofern eine Ausnahme, dass es das Quartett beim Rest mehr oder weniger krachen lässt.
Sunday Driver: A Letter To Bryson City (Make My Day/Zomba)