Auch wenn die musikalische Ausrichtung von Schock nicht so ganz meine Tasse Tee ist, hat die Band mit ihrem zweiten Werk einen großen Schritt nach vorn getan. Der Düster-Rock ist gleichermaßen pathetisch wie eingängig, schafft es aber, sowohl das Herz-Schmerz-Gesäusel von HIM zu umgehen, als auch die teutonische Peinlichkeit von Rammstein.
Bei den Balladen gluckert zwar alles nur etwas einfallslos vor sich hin, aber speziell bei den härteren Stücken gibt es nichts zu meckern. Wenn den Jungs jetzt noch jemand bei der Covergestaltung hilft, würden sich vielleicht mehr Leute die Mühe machen, hinter die narzißtische Ausstrahlung von Bandleader Michael Schock zu gucken um festzustellen, dass hier ein deutscher Texter zu seiner Düstermucke pfiffige Lyrics schreibt. Die Lieblingsthemen Obsession und Ohnmacht wurden zurückgefahren zu Gunsten von sozialkritischen Tönen wie „Weiß wie Schnee“ und dem extrem gelungenen „Euer Krieg“.
Schock: Glamour
(Zeitbombe/Indigo)
www.schockline.de