„Hochnäsiger Indie-Rock“ ist eine Bezeichnung, die ihnen das Magazin „Ox“ verpasst hat. Oder anders gesagt – „It Was High Time To Escape“ ist genau die Sorte Musik, bei der der Gitarrist meiner Band immer sagt: „Ja, bestimmt kein schlechtes Album…., aber hast du nicht vielleicht die neue Alice Cooper?“
31 Knots ist ein Trio aus Portland und wirft mit „It Was High Time To Escape“ ein unheimlich fingerfertiges und versiertes Debüt auf den Markt. Da schlängelt sich nix liebevoll ins Ohr, da wird heftig reingebohrt und was nicht passt, wird passend gemacht. Bei dieser Kompromisslosigkeit fällt mir Fugazi ein, obwohl 31 Knots einen kristallklaren Sound ohne Gitarrenwände haben. Kein Akkord wird einfach mal durchgezogen, stattdessen gefrickelt, als hätte man Muse alle Effekte und die Refrains genommen.
Feinster Indie-Rock, der sich um keine Erwartungshaltung schert und dem Hörer mit seiner Friss-oder-stirb-Attitüde entgegentritt. Wer so gut ist, muss nix erklären.
31 Knots: It Was High Time To Escape 34° 40' Or Fight/Cargo VÖ: 3.11.2003 http://www.31knots.com