Paul James Berry: Nations

Das Cover ist wenig aussagekräftig und lässt auf ein eher belangloses wie langweiliges Popalbum schließen. Weit gefehlt, meine Damen und Herren. Paul James Berry war früher Frontmann der britischen Band The Rose Of Avalanches. Vor drei Jahren veröffentlichte er sein erstes Soloalbum „Ginnel“, das an dem Autor dieser Zeilen völlig vorbeiging [Hinternet lesen bildet: https://hinternet.de/blog/2000/10/paul-james-berry-ginnel/, die Chefredaktion]. Insofern bleibt der Fokus auf Album Nummer zwei: „Nations“.

Paul James Berry mimt den Singer/Songwriter der Moderne. Ab und an begleiten ihn elektronische Sounds, wobei er mit seiner nasalen Stimme die Klänge der Akustikgitarre flankiert. Mitunter gleicht Berrys Organ dem von Stuart Staples von den Tindersticks („Fever Van Rose“, ein Song über seine verblichene Band The Rose Of Avalanches) oder dem von Australiens Mister „Obercool“, Nick Cave („The Ballad Of Serge Gainsbarre“ – Berrys Blick auf den teils exzentrischen Serge Gainsbourg). Und in diese musikalische Marschrichtung – vielleicht noch mit Calexico im Hinterkopf – geht auch „Nations“. Sentimental, intim, romantisch, leidend – so können sie sein, die in Paris lebenden Engländer, die in Deutschland ein Soloalbum produzieren. „Nations“ eben.

Paul James Berry: Nations
Supermusic/Alive AG

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