Ist das erlaubt, nicht richtig die Songabfolge auf der Platte zu notieren? Ich sehe hier zwei Klumpen an Liedern, vorne und hinten, weiß aber nicht, ob das auch die Tracklist ist.
Na gut. Hier kommt direkt wieder Lagerfeuer-Atmosphäre auf. Beachparty – das ist bei James Last nix Dekadentes, für Besserverdienende, die in Florida leben und Golf spielen. Nein, das ist gemütliche Abendausklangsmusik. Gemeinschaftsmusik. Gemütlich, mit Chor und sanfter Instrumentiertung. Es ist vermutlich das, was sich James Last unter Flower Power vorstellt. Swing low, sweet chariot, Song sung blue, Jesus Christ, Wimoweh, Banks the of Ohio…
Leicht angegospelt, zum Mitklatschen, und irgendwo schlägt noch jemand die Bongos. Wie das ja auch leider so ist, wenn man sommerabends an städtischen Ersatzstränden entlangschlendert.
Was allerdings sehr schön ist: die Platte ist bemerkswerts produziert, der Sound. Das ist nicht glatt, das klingt nicht nach Studio – das ist leicht breiig und so, als wäre es tatsächlich irgendwo am Ufer aufgenommen. Bisschen verwaschen, bisschen verschleiert. Unaufdringlich, warm und freundlich. Und da heult doch tatsächlich ein bisschen E-Gitarre auf, und ein paar Fusion-Flöten. Aber nur ein bisschen.
Und diese Beach Parties haben tatsächlich auch sehr schöne Covers. Nicht nur, dass ich diese bunten Streifen unter dem Schriftzug liebe, die auf jeder Folge andere Farben haben. Ich mag auch diese Breitband-Schnappschüsse von einer – vermutlich wirklichen – Party. Wahrscheinlich ein Familienausflug der James Last Band. Möchte man glauben. Ich glaub allerdings, dem Mädchen, das bei James Last sitzt, sind heute noch die Schuhe peinlich, die es auf dem Cover trägt. Weiße Lack-Sandalen, die gleichzeitig Schnallen und Schürsenkel haben. War damals vermutlich schick. So wie die gestreifte Schlaghose, die James Last trägt.
Und der Fotograph, der schon so viele legendäre James Last-Platten mit Cover versehen hat, ist tatsächlich auch noch bei der Party aufgetaucht. Woran man das sieht? An der Coverrückseite. Er konnte es nicht lassen, James Last doch noch separat auf dem Bug eines Plastikboots zu drapieren. Wo er mit gewohnter Leichenbittermiene sitzt. Wie auf den vielen anderen James Last-Covern. Sieht ein bisschen aus wie Nietzsche auf dem Felsen der ewigen Wiederkehr. Schade, dass sich die beiden nie getroffen haben. Nietzsche und James Last.