Schön, dass es idiotensicher auf dem Cover steht, was das hier ist: 2 LP – Doppelalbum. Sehr gut. Dann ist man nicht so überrascht, wenn man das Cover aufklappen kann.
Geht jedenfalls musikalisch voll ab. Von den Monkees über die Beach Boys, Beatles, Simon&Garfunkel , Tom Jones, Elvis, Hair, Hollies etc. bis zur Flower Power-Zeit und den Bee Gees. Auch die Starparadenmusik ist drauf. Und Iron Butterfly: „In a gadda da vida’. Super.
Diese Platte ist ein Ohrenschmaus für Musikfans. Also – nicht falsch verstehen, die „Musikfans“. Ich mein Leute, die nicht tanzen wollen, sondern einfach nur hören. Üppiger Sound: warm, bunt, satt. Das swingt definitiv! Einfallsreich, mit der Hand des besessenen Profis arrangiert. Es lodert, strahlt, glüht vor Spielfreude und Hingabe. Ja, das ist das James Last Orchester at ist best. Mitreißend, mit unwiderstehlichem Sound und euphorisch von hier bis nach Babylon. Das leise „In the Ghetto“ – fantastisch! Die weiche Gitarre, die dunklen Bläser… Hier stimmt die Atmosphäre, hier stimmt der Hall, hier stimmt der Kick. Und überhaupt diese Surf-Gitarren und das Tier an den Drums. Diese Platte ist göttlich.
Ein Trip. Ein Feuerwerk an Spitzenarrangements. Auch wenn James Last ein bisschen skeptisch vom Cover blickt – wie viele dieser Lederjacken und Blümchenhemden hat der eigentlich? – diese Platte sollte dabei sein, wenn je die zehn besten Jazzplatten, ach was, Platten überhaupt zum Mond raufgeschossen werden. Oder zum Mars.
Es ist jedenfalls noch eine Platte aus der Zeit, als Last feurigen Jazz gemacht hat. Und die Leute definitiv von den Sitzen reißen wollte. Dürfte mehr als gelungen sein.