Wenn Frank Zander dereinst vor seinen obersten Richter tritt, wird er erklären müssen, was er sich dabei gedacht hat – Stimmen so zu pitchen, dass sie zwar nicht lustig, aber irgendwie auffällig klingen.
Seinem Erbe verdanken wir nicht nur die Techno-Platten der Schlümpfe, sondern auch den Beginn dieser James Last-Platte. Wenn albern verzerrte Stimmen singen „Lass die Puppen tanzen“. Demnach wären es ja die Puppen selbst, die hier fordern, dass man sich tanzen lässt. Sollen sie doch einfach tanzen, wenn ihnen danach ist. Und wenn sie wissen, wie das geht…
Au backe, und auch unter „I was Kaiser Bill´s Batman“ liegt das Puppen-Geschnarre drunter. Nie war mehr Fasching auf einer Last-Platte. Und damit auch alle Karnevals-Schwachmaten auf einer Scheibe vereint sind, ist hier natürlich auch noch die „Polonäse Blankenese“ drauf. Mir egal, Hauptsache, Gottlieb Wendehals singt nicht mit – wollt ich grad sagen. Aber hier ist auch noch ein Wendehals-Imitator dabei. Ich sarg mich gleich ein.
Nun gut. Den Schneewalzer verzeih ich. Weil mein Bruder den früher so geliebt hat. Und ansonsten nehm ich das Cover dieser Platte einfach mal als Bestätigung dessen, was ich immer schon behauptet hab. Bei James Last sitzen Tiere in der Band! Vor allem natürlich an den Drums. Und an den Trompeten. Und wie man jetzt auch weiß: ein Affe am Saxophon. Dazu sag ich nichts. Man lese meine Rezension von „Sax à gogo“… Ein Zebra am Klavier – na gut.
Ansonsten ist das mal wieder eine „Sing mit“-Platte der bewährten Art. Abgesehen von den Intermezzi der gepitchten Stimmen eigentlich eine vergleichsweise dezente „Sing mit“. Ein Medley halt aus Gassenhauern. Zum Mitsingen eben. Ziemlich soft, vor allem auf der zweiten Seite. Offenbar müssen auch Puppen mal ausruhen. Dafür nehmen sie Balladen wie „Mama Lorraine“ und „Mit Tränen in den Augen ist man blind“. Bevor dann – ja, unvermeidlich 1982 – der Ententanz ruft. Und, damit wir uns nicht falsch verstehen. „Sing mit Lass die Puppen tanzen“ ist eine nette, dem Titel angemessene Platte. Andere „Sing mit“s mögen mehr krachen. Aber das putzigste Cover – nach der „Sing mit 3“ natürlich – hat unzweifelhaft diese hier!