Ich finde, die Platte hätte auch „Schöne Grüße vom Sensemann“ heißen können. Oder „Herzlichst, ihre Gruft“. Man muss sich nur mal den Gesichtsausdruck von James Last angucken, den schwarzen Anzug und die Blume in seiner Hand. Eine weiße Lilie. Ich finde, weiße Lilien sind ausgesprochene Todesblumen.
Aber nein, das ist ja „With compliments“. Und lieb gemeint. Das merkt man auch an der Musik. Die ist wirklich hübsch gemacht. „Endless journey“ – kennt man als „Le Reve“ von Ricky King. „House of the rising sun“. Das rockt. Und jazzt. Mit Honky Tonk Klavier.
„El condor pasa“ – hier mit schmatzender Disco-Gitarre drunter! Das romantische „Evie“ mit brausendem Finale. Überhaupt ist hier viel Romantisches, Langsames drauf. Mir persönlich zu elegisch. Der Sound mit den vielen Streichern dann auch zu süßlich. Obwohl er noch klar im Prä-80er-Sound ist. Heisst: zupackend, herzhaft, nicht zu glatt.
Aber bis auf wenige Ausnahmen ist „With compliments“ eben ein Balladen-Album. Wer drauf steht… Mir persönlich: zu ernst. Schon dieses dunkle Grün hinten auf dem Cover. Nein. Auch wenn die „Ballad of the easy rider“ zwischendurch munter plätschert. Dieses Album kommt nicht mit auf die einsame Insel.