Sieht man sich in den Plattenläden um, so stellt man fest, dass die Reggae- und Dancehall-Abteilungen größer und größer werden. Die Nachfrage an dem Sound aus Jamaika wächst stetig. Selbst in Deutschland ist ein einheimischer Reggae/Dancehall-Künstler keine Seltenheit mehr. Es sei an Seeed, Gentleman, Patrice, die Sam Ragga Band und D-Flame erinnert. Ein Neuling in diesem erlesenen Kreise ist Nosliw.
Insidern dürfte er gar nicht so neu sein. In der Zeitschrift „Riddim“ belegte er 2003 im Leserpoll Platz eins in der Kategorie „Nationaler Newcomer“. In der Sparte „National Artist“ waren nur Seeed und Gentleman besser. Die Erwartungen an sein Debüt waren also relativ groß. Mit diesem Druck konnte Nosliw anscheinend gut umgehen. „Mittendrin“ ist seine eventuelle Nervosität oder seelische Belastung nicht im geringsten anzumerken. Souverän spult er sein Programm herunter und schüttelt sich zahlreiche wunderschöne Songs aus dem Hemdsärmel: „Königin“ etwa, ein Duett mit Max Herre (Freundeskreis) oder der bereits in der Szene kursierende und zurecht hochgeschätzte Dub-Geniestreich „Nur Dabei“. Mindestens genauso gut wie die Musik sind seine durch und durch klischeefreien Texte.
Fazit: Mittendrin statt nur dabei. Haha.
Nosliw: Mittendrin
Downbeat/Warner
VÖ: 20.9.2004