Es ist mehr eine Spur der Verwüstung, als des Todes. Fernseher mussten unter den Händen der Band ihre Funktionalität hergeben, aber auch das ein oder andere Musikinstrument sah schneller den Bühnenboden auf sich zukommen als für eine handelsübliche Gitarre gut ist. Da diese Albernheiten Trail Of Dead aber anscheinend nicht davon abhalten, großartige Alben zu veröffentlichen, wage ich mal die Prognose, dass „Worlds Apart“ in zehn Jahren ein Referenzwerk sein könnte. Ein Klassiker, mit dem wir unseren Kindern beweisen wollen, dass 2005 noch was ging, mit dem, was wir in Verklärung „Indie“ nannten.
Im Ernst: „Worlds Apart“ ist gewaltig, aber nicht gewalttätig, das Album ist hart, aber nicht brachial und es bringt eine Tugend mit, die Audiophile in der Regel zu schätzen wissen: Man muss es am Stück hören. Kein Cherry-Picking, keine Hits — stattdessen ein andauerndes Fest aus Kinderchören, rollenden Drums, Streichern, Gitarrenwänden und Klavier. …And You Will Know Us By The Trail Of Dead haben ihre vollmundigen Ankündigungen wahrgemacht und lassen alle Grenzen hinter sich. Dabei ist die zum Trio geschrumpfte Band auf „Worlds Apart“ um einiges zahmer als auf dem Vorgänger „Source Tags & Codes“, aber auch ideenreicher und vielfältiger.
Statt in kreativer Verkopftheit zu versinken, haben Trail Of Dead ein Album gezimmert, das wie eine Phalanx über den Hörer hinwegzieht. Halt nur ohne Blut….
...And You Will Know Us By The Trail Of Dead
Worlds Apart
Interscope/Universal
VÖ: 24.1.2005
http://www.trailofdead.com