Bohren & Der Club Of Gore: Geisterfaust

Eine Faust hat fünf Finger. Auch die eines Geistes. Ergo müssen fünf Lieder her. Da darf es nicht stören, dass sich diese über knapp 60 Minuten hinziehen. Die Songs heißen symptomatischer Weise „Zeigefinger“, „Daumen“, „Ringfinger“, „Mittelfinger“ und „Kleiner Finger“.

Warum gerade diese Reihenfolge? Keinen blassen Schimmer. Dass Bohren & Der Club Gore aus einer Hardcore-Band hervorgegangen sind, das mag man kaum glauben. ‚Geisterfaust‘ ist feinster Zeitlupen-Bar Jazz. Derart spartanisch instrumentiert, dass man jedes Vogelzwitschern vor dem Bürofenster als störend empfindet. Oder auch als Teil der jeweiligen Komposition.

Wer sich nun gar nicht vorstellen kann, was die Jungs an musikalischen Ergüssen zustandebringen, der sollte an den prädestinierten Soundtrack für einen David Lynch-Film denken, dann diesen um die Hälfte des Tempos und die Hälfte an Instrumentierung reduzieren. Heraus kommt ‚Geisterfaust‘.

Bohren & Der Club Of Gore: Geisterfaust
Wonder/Indigo
VÖ: 2.5.2005

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert