Es ist schon etwas länger her, da durfte Hellmut Zerlett, der einstige Bandleader der „Harald Schmidt Show“-Combo, im Unterschichten-Fernsehen eine seiner Lieblingsplatten vorstellen. Und zu welchem Schmuckstück griff er? Zu Röyksopps „Melody A.M.“.
Das Debüt des norwegischen Duos schlug im Herbst 2001 wie eine Bombe ein. Mittlerweile wurden eine Million Einheiten unters Erdenvolk gebracht, etwa die Hälfte davon auf der Insel mit dem Königreich. Das Duo tourte sich den Allerwertesten ab – im Vorprogramm von Basement Jaxx und Moby und als Headliner natürlich. Im Vorbeigehen nahmen sie eine Nominierung für die „Brit Awards“ in der Kategorie „Beste internationale Gruppe“ mit, heimsten einen „MTV Europe Award“ für das „Beste Video“ ein und wurden dank ihrer Popularität mit Remix-Aufträgen überschüttet. So durften sie unter anderem für The Streets, Kings Of Convenience, Peter Gabriel, Coldplay, Spiller und Felix Da Housecat Songs umarrangieren. Da fehlte die Zeit, eigene Songs zu schreiben.
Womit erklärt wäre, warum erst jetzt der ‚Melody A.M.‘-Nachfolger fertig ist. Zumal sich Torbjørn Brundtland und Svein Berge die Songs nicht gerade aus dem Ärmel geschüttelt haben. Schließlich wollten sie sich nicht wiederholen: „Wir mussten etwas anderes machen. Etwas, das neu für uns ist; was die textliche Herangehensweise erklärt“, erklärt Berge. Für ‚The Understanding‘ sollte man sich Zeit nehmen, um die ganze Schönheit und Reichhaltigkeit dieser mannigfaltigen Electro-Sounds, die zeitgemäßes 80er Flair haben, auszukundschaften. Das Spektrum reicht von tanzbaren bis zu chilligen Songs. Insbesondere gegen Ende hin treten Röyksopp auf die Bremse und verabschieden sich fürs Erste mit romantischer Melancholie: „Dead To The World“ und „Tristesse Galore“.
Röyksopp: The Understanding
Labels/Virgin
VÖ: 27.6.2005