Jüngst verschlug mich ein widriges Schicksal in eine von diesen großen Buchkettenfilialen. Na gut, dachte ich mir, nutze ich doch die Gelegenheit, mal zu sehen, was es Neues in der Abteilung Science Fiction gibt. Der Weg führte mich vorbei an diversen Ständen und Regalen mit historischen Krimis, Schwedenkrimis, Regionalkrimis, Schafkrimis, Krimihörbüchern ins hinterste Eck des Ladens, wo sich zwei mickrige Regalböden laut Etikett die Bereiche Science Fiction und Fantasy teilten. In Wahrheit bestand das Angebot fast ausschließlich aus Fantasy-Kram à la Marion Zimmer Bradley und – vor allem – haufenweise Terry Pratchett.
Und diese „Buchhandlung“ ist leider kein Einzelfall. Science Fiction nur noch in (verglichen mit der Krimiflut) homöopatischen Kleinstdosen, kein William Gibson, kein Philip K. Dick, ja nicht einmal der bei Bildungsbürgern so beliebte Stanislaw Lem – in diesem Land läuft etwas ganz gehörig schief. Schweigen wir ganz von den enigmatischen Praktiken literarischer Agenturen, die von Orgasmuslyrik bis Schafskrimi alles an den Verlag zu bringen versuchen, mit einer Ausnahme: No SF, please.
Und deswegen ist es höchste Zeit, dass die Science Fiction-Literatur im Hinternet eine Heimstatt erhält mit einer neuen Rubrik „Keep watching the sky“.
Wir schrecken vor nichts zurück: Fernsehtrash und Hochliteratur, Abseitiges und Wohlbekanntes, Rezensionen quer durch das Genre, Neuigkeiten, unbedingt Wissenswertes, sonderbar Merkwürdiges – alles eben. Und beginnen werden wir standesgemäß mit einem der Taufpaten der Science Fiction.