Chris Eckman ist sauer. Anscheinend so sauer, wie schon lange nicht mehr. Wer The Walkabouts als schwelgende Band mit beeidruckenden Kompositionen abgelegt hat, wird für „Acetylene“ umdenken müssen. Bereits im Opener „Fuck Your Fear“ drischt Terri Moeller schnörkellos auf ihre Drums ein und Chris Eckman und Carla Torgerson lassen die Gitarren rauchen.
Betrachtet man das Album genauer, darf das keinen überraschen. „Acetylene“ ist ein politisches Werk und Chris Eckman möchte gehört werden. Der Opener endet mit der Zeile: „The message falls onto deaf ears“ – The Walkabouts sorgen für das Gegenteil. So ist es nicht verwunderlich, dass „Acetylene“ mehr Manifest ist, als eine Sammlung schöner Songs.
Es gibt auch ruhigere Töne, aber bis zum Ende überwiegt das verzweifelte Raus- bzw. Reinprügeln der Botschaft. Dabei ist es drollig zu beobachten, dass eine unbestritten grandiose Band wie The Walkabouts bratzige Rockstandards etwas hüftsteif auf den Punkt bringt.
The Walkabouts: Acetylene
Glitterhouse/Indigo
www.thewalkabouts.com
VÖ: 15.8.2005