Franz Ferdinand: You Could Have It So Much Better

Nach so einem Hype wie dem um Franz Ferdinands Debüt war klar, dass das Nachfolgealbum besonders kritisch beäugt werden würde. Von denen, die FF lieben, denen, die sie noch nie mochten und vor allem von denen, die begierig sind auf alle Anzeichen von Ausverkauf und Kommerzialisierung. Und die gute Nachricht: auf „You Could Have It So Much Better“ ist eigentlich für alle was dabei.

Die, die sich immer schon fragten, was die Welt nur an diesen vier Jungs aus Glasgow findet, können sich entspannt zurücklehnen: Franz Ferdinand haben sich zwar weiterentwickelt, aber sachte, ohne sich all zu sehr vom Sound des Debüts zu entfernen. Unter der Regie von Rich Costey (Mars Volta) erlauben sich Franz Ferdinand einen im Vergleich zum Debüt fetteren Sound und ein paar Studioschmankerl wie die das verhuschte Klavier auf „Fade Together“ oder die Surfgitarre auf „Walk Away“. Ihre 80er Jahre-Zutaten (Gang of Four, Ska, Police, etc, etc…) haben die Glasgower dezent um einige 60er-Elemente (die unvermeidlichen Beatles, Kinks, etc…) ergänzt. Und in den ganz ruhigen Stellen erinnert Sänger Alex Kapranos glatt an Ray Davies.

Franz Ferdinand-Fans können sich also freuen: „You Could Have It So Much Better“ rockt wieder wie gehabt, mit wilden Tempo-, Melodie- und Rhythmuswechseln. Für den Tanzboden und das Konzert halten die Songs locker das Niveau des Debüts. Und für zuhause gibt’s mit „Eleanor Put Your Boots On“ und „Fade Together“ balladeskes.

Wer glaubt, dass Franz Ferdinand eh schon viel zu groß/berühmt/kommerziell (Unzutreffendes bitte streichen) sind kann sich über ein weiter bestehendes Feindbild freuen, denn meine Prognose lautet: Der Hype geht weiter.

Franz Ferdinand: You Could Have It So Much Better
Domino/Rough Trade
VÖ: 30.9.2005

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