Schon mit ihrer aller ersten Veröffentlichung außerhalb ihres Heimatlandes, versetzten Sigur Rós die Fachwelt in Verzückung. Die 1999 auf dem experimentellen Electro-Label veröffentlichte 12-Inch „Svefn-G-Englar“ wurde vom britischen Fachblatt New Musical Express (NME) in allerhöchsten Tönen gelobt. Und nicht nur dort. Die E-Gitarre mit einem Geigenbogen zu spielen, das war (und ist) etwas Besonderes. Zumal mit dieser unorthodoxen Technik Klänge erzeugt werden, deren Schönheit kaum in Worte zu fassen ist.
eit dem letzten Sigur Rós-Studioalbum „( )“ ist leider viel zu viel Zeit vergangen. Drei Jahre immerhin. Immerhin erschien im letzten Jahr die Neuauflage ihres bis dahin außerhalb Finnlands nicht erhältlichen Debüts „Von“ (aus dem Jahr 1997) und eine Single namens ‚Ba Ba Ti Ki Di Do‘. Außerdem heirateten einige Sigur Rós-Mitglieder. Ansonsten verschanzte sich die Band traditionsgemäß in ihrem, eigenen Studio, einem ehemaligen Schwimmbad, und arbeitete am „( )“-Nachfolger „Takk“. Vor kurzem verriet Sänger/Gitarrist Jón þor (Jónsi) Birgisson dem NME, dass „Takk“ etwas fröhlicher klänge, „und hoffnungsvoller. Die Texte sind kleine Abenteuer, vielleicht mit Kindergeschichten der ähnlichem vergleichbar“.
Verfasst sind sie natürlich wieder in Jónsis eigener, fiktiver Sprache, dem kreolischen (mischsprachlichen) Hopelandish, einer Mischung aus Isländisch, Englisch, und lautmalerischen Elementen. Diese Phantastensprache ist der denkbar bestmögliche Gegenpol zu der traumwandlerischen, märchenhaften Musik.
„Takk“ ist ein weiterer Meilenstein im Sigur Rós-Kosmos: spannend, malerisch, romantisch, aufwühlend… Kurzum: Unbeschreiblich gut. Grandios ist das über acht Minuten lange „Sé Lest“.
Sigur Rós: Takk
EMI
VÖ: 12.9.2005