Regionalkrimis, so hört man, waren auch diesmal wieder ein Messethema. Sie sind es wohl schon, seit der erste dieser Sorte – ich weiß nicht, welcher – aus dem Dickicht schriftstellerischer Phantasie auf das freie Feld des Buchhandels trat. Geliebt hat man sie nie – aber gekauft. Totgesagt werden sie seit langem – und seit langem erfreuen sie sich eines gesunden Daseins. Und es tut sich nichts?
Ich gebe zu, dass mich das Thema „Regionalkrimi“ eigentlich genauso wenig interessiert wie das Thema „hardboiled“ oder „cozy“ oder „historic“ oder „Themenkrimi“. Ich lese Krimis, that’s it. Gestehe aber auch, dass ein anderer, leicht den Intimbereich der Peinlichkeiten entblößender Grund mich bislang von einer allzu tiefschürfenden Analyse des Regionalkrimis abgehalten hat. Mein Saarländertum nämlich. Es gibt auch „Saarland Krimis“, doch von solch schauderhafter Qualität, dass mir schon schlecht wird, wenn ich daran denke. Elaborate des Gutmeinens und der Pseudoheimatkunde, voller Klischees und Floskeln, sprachlich abwechselnd auf dem Stand aufsatzschreibender Viertklässler und unter der Einwirkung LSD-ähnlicher Drogen von fabulierenden Gymnasiallehrern verfasster philosophischer Traktate. So etwas schreckt ab und schafft Vorurteile.
Richtig peinlich ist mir das Thema aber deshalb, ich kann es nicht verschwiegen, weil ich selbst ein Stückchen „Regionalkrimi“ in der Schublade habe, seit Jahren schon. Sollte es mir einmal danach sein, geteert und gefedert zu werden, vollende ich einfach das Ding, veröffentliche es und warte dann gelassen ab, bis mir der Pöbel die Tür einschlägt.
Was ich neben der Zurkenntnisnahme saarländischer „Krimis“ an Regionalem bislang genossen habe, ist wenig. Die „Eifel-Krimis“ von Jacques Berndorf natürlich, mit denen die Erfolgsgeschichte begann und an denen mich nicht ihr Eifelbezug stört, sondern das allzu häufige Bemühen des Zufalls. Schreiben kann der Mann, man muss es ihm lassen, und die Dinger lesen sich locker runter. Wer die Eifel liebt, liebt auch die Eifelkrimis – es gibt schlechtere Arten, geografische und literarische Neigungen miteinander zu verbinden.
Ja, und sonst? Mir fällt gerade ein, dass ich einen „Niederrhein-Krimi“ positiv besprochen habe und einen „Kölsch Krimi“ überhaupt nicht, weil er nun doch zu grauslig und mir gerade nicht nach der Ausschüttung von geistigen Stresshormonen war. Ach ja, vom Herr Franzinger habe ich hier auch mal was besprochen, einen „Kaiserslautern-Krimi“ nämlich, und diese Besprechung ist mir, ob der alten Konkurrenz von Saarländern und Pfälzern, ziemlich launig geraten. Ansonsten bin ich jetzt etwas verwirrt. Ist Friedrich Ani ein Autor von Regionalkrimis? Wolf Haas? Robert Brack? Kinky Friedman gar, dessen Erstling man ja nachgesagt hat, er tauge auch als Kneipenführer durch Greenwich Village?
Nein; da sind wir uns fast einig. Regionalkrimi ist was anderes. Wagen wir eine polemische Definition: Ein Regionalkrimi ist ein Stück Literatur, das an die geografischen Instinkte der potentiellen Leser appelliert. Geografische Instinkte hat jeder. Mich etwa zieht es gen Norden, und daher lese ich jeden Islandkrimi, jeden Grönlandkrimi, jeden Nordpolarkrimi. Ich lese einen Krimi also aus Gründen, die für einen Krimi, die für Literatur überhaupt, strenggenommen keine Rolle spielen dürften. Ein Islandkrimi hat bei mir immer einen Pluspunkt, wenn er etwa die „Cafi Galleri“ in Reykjavik erwähnt (bisher noch nicht vorgekommen), bekäme allerdings auch einen dicken Minuspunkt für das penetrante Auftreiben irgendwelcher Islandponys in Islandpullovern.
Nun sind auch Islandkrimis keine richtigen „Regionalkrimis“, das scheint eher ein deutsches Phänomen zu sein. Islandkrimis werden auch von Leuten gelesen, denen die Insel exotisch vorkommt, so wie man Indienkrimis oder Kubakrimis liest, und das ist halt die andere Seite des geografischen Instinkts, dessen Kompassnadel nicht nur nach dem Vertrauten und Geliebten hin ausschlägt, sondern auch nach dem Fremden und, wer weiß, Bedrohlichen.
Aber Island ist weit weg, kommen wir zurück ins Saarland. Warum schreibt einer einen Saarland Krimi? Weil er genau weiß, dass er damit in die lokale Zeitung kommt. Und in den lokalen Buchhandlungen lesen darf. Weil er, wenn er clever ist, noch die ziemlich lange Mainzer Straße in Saarbrücken mehrfach erwähnt, um alle dort Ansässigen als wohlgesonnene und kaufbereite Leser zu gewinnen. Weil er seinen Mörder nicht unbedingt in, sagen wir, Haus Nr. 12 leben lässt (dort leben vielleicht nur ein paar alte Leutchen, die meistens ihre Lesebrillen verlegt haben), sondern in Haus Nr. 56, worin sich gar ein Dutzend Mietparteien konsumfreudiger Menschen darauf freut, einen Krimi zu erwerben, wo der Mörder genau in dem Haus wohnt, das auch sie beherbergt, und – schwupp – hast du wieder ein paar Exemplare verkauft.
Das sind nun natürlich rein materialistische Gründe – es gibt auch andere. Etwa schlichtweg der, dass ein Autor gut daran tut, über Dinge zu schreiben, die er kennt. Warum soll ich meinen Helden durch Hamburg stolpern lassen, wenn ich dazu einen Stadtplan brauche und mich eh damit blamiere, weil die Straßenführung inzwischen längst eine andere ist? Auch kann es nützlich sein, Dialoge in einem Dialekt wiederzugeben, weil dann die Dinger nicht so hölzern wirken. Erstaunlicherweise tun das wohl die wenigsten Autoren von Regionalkrimis (jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass in den Büchern, die ich gelesen habe, auf richtigen Dialekt größter Wert gelegt wurde. Abgeschliffener, ja, kommt vor. Das ist wie damals bei Ohnsorgtheater, wo sie den Bayern auch kein Plattdeutsch zumuten wollten).
Es geht auch um Mentalitäten. Mit Hamburger Charakteren täte ich mich halt schwerer als mit saarländischen. Aber es geht noch um ein Letztes, Wichtiges: Einen Regionalkrimi werde ich immer irgendwie an den Verleger, die Verlegerin bringen. Neben drei größeren (Grafit, Emons, Gmeiner) gibt es noch eine Reihe regionaler Verlage, die ihre Programme gerne mit Krimis aus der Umgegend schmücken, weil die halt einen Mindestabsatz garantieren, was man von anderen, geografisch neutralen Titeln nicht unbedingt erwarten kann. Die Verlage spekulieren dabei wie die Autoren selbst darauf, dass das Geografische letztlich über das Literarische obsiegt; will sagen: Einem Regionalkrimi, der mich durch die geliebten Flure des Saar- oder Sauerlandes, der Hocheifel oder der Norddeutschen Tiefebene führt, verzeihe ich einen hanebüchenen Plot eher als einem Nicht-Regionalkrimi. Ich mache Abstriche an meinen Erwartungen, Sprache und Dramaturgie betreffend, und selbst dann, wenn ich das Ding mit einem säuerlichen „Mist!“ ins nächste Eck knalle, bleibt mir doch vielleicht positiv in Erinnerung, dass ich wenigstens das Wort „Gänshornstraße“ gedruckt in einem Buch gesehen habe.
Was nun die Verlage anbetrifft – da scheint sich etwas zu tun. Grafit etwa erweitert sein Repertoire seit einiger Zeit um holländische und skandinavische Krimis, Gmeiner gibt das anfänglich wohl überwiegende Regionale eh zugunsten des „Themenkrimis“ auf, Emons akzentuiert sich allgemeiner auf „neue deutsche Heimatliteratur“. Ob das etwas mit sinkenden Umsatzzahlen und damit einer Bestätigung der „Krise des Regionalkrimis“ zu tun hat, weiß ich nicht. Dumm ist es auf keinen Fall, denn der Wind hat die Angewohnheit, sich zu drehen. Wer morgen zu Regionalkrimis greift, schaut vielleicht mehr auf das „Krimi“ und weniger auf das „Regional“. Er / Sie erwartet spannende Unterhaltung mit geografischem Wiedererkennungswert, nicht mehr umgekehrt einen unterhaltsamen Spaziergang mit applizierter Leiche, für die sich schließlich irgendwo schon ein Mörder finden wird, selbst wenn ihn der Autor aus dem Hut zaubern muss. Wem das gelingt, der mag meinetwegen weiter „Regionalkrimis“ schreiben und verlegen. Ich habe nichts gegen sie, aber ich bevorzuge sie auch nicht unbedingt.
Man kann recht gut beurteilen, ob ein „Regionalkrimi“ etwas taugt oder nicht. Wenn er den Lokalkolorit notwendigerweise braucht, um seine Geschichte zu erzählen, dann hat er sich eine gute und tragfähige Basis geschaffen. Ist die Erwähnung von Orten und Straßen, Sehenswürdigkeiten und ähnlichen Gegenständen der Touristik hingegen nichts weiter als das schon erwähnte fishing for consumers, dann – so gesehen, gibt es keine „Krise des Regionalkrimis“, sondern höchstens eine Krise der schlechten Krimis. Wenn das keine gute Nachricht ist!
Auf die Gefahr, eine blöde Frage zu stellen, die es ja angeblich nicht geben soll, obwohl das Gegenteil schon vielfach festzustellen gewesen wäre:
Ist nicht jeder Krimi ein Lokalkrimi, da jeder Krimi für sich in Anspruch nimmt, irgendwo in Raum und Zeit angesiedelt zu sein?
In diesem Sinne wäre diese Bezeichnung dann allerdings sinnlos. Sinn machen würde diese Bezeichnung hingegen, wenn sie einen Krimi bezeichnet, dessen Raum- und Zeitbezug nicht austauschbar ist, weil die örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten die Handlung derart prägen, dass man als Leser sagen muss: „Tja, sowas kann es nur in … geben, bei mir im Ort/ in meinem Land wäre so etwas undenkbar“.
In diesem Sinne wäre die Bezeichnung als „Lokalkrimi“ ein ausgesprochenes Lob, dass ich nur den wenigsten Krimis erteilen würde. In der Regel beschränkt sich der lokale Bezug auf die Nennung von einigen Städte- und Straßennamen und deren (weltweit bekannten) Sehenswürdigkeiten, ansonsten sind die Krimis meist im räumlichen und zeitlichen Nirgendwo angesiedelt. Jedenfalls vermitteln sie mir nur in den wenigsten Fällen etwas Spezifisches über den Ort ihrer Handlung, wenn man mal von Äußerlichkeiten wie die Farbe der Uniformen der Polizisten etc. absieht. Allenfalls der Unterschied zwischen Großstadt- und Kleinstadtmilieu hat in einer Vielzahl von Fällen einen nachvollziehbaren Einfluss auf die Handlung.
Wenn ich darüber nachdenke, welcher Krimi in diesem Sinne ein wirklich gelungener „Lokalkrimi“ ist, so fällt mir etwa „Salamander“ von Robert J. Janes ein, der zwei Tage vor Weihnachten in Lyon spielt, also in einem von den Nazis besetzten Frankreich. Vielleicht bedarf es ja solcher extremer lokaler Umstände, um einen Lokalkrimi im obigen Sinne schreiben zu können?
Wobei für mich weniger die äußerlichen Gegebenheiten des Ortes einen Lokalkrimi im obigen Sinne reizvoll machen würden; Ortsbeschreibungen lese ich in der Regel quer, mein Interesse an Tapetenmustern etc. ist sehr begrenzt. Was mich vielmehr daran interessieren würde, wäre ein nachvollziehbare Beschreibung, wonach eine spezifische (lokale) Art der Sozilisation der handelnden Figuren zu anderen Reaktionen auf die krimispezifischen Situationen führen, als ich sie aus meinem Umfeld kenne bzw. beschrieben bekomme.
Es kann natürlich sein, dass die lokalen Einflüsse in unserer globalen Welt heute so gering sind, dass – ausgenommen irgendwelche Urwald- oder Wüstenvölker (Bony) – uns nur noch die Sprache und einige Essgewohnheiten voneinander unterscheiden, während unsere Probleme und Verhaltensweisen austauschbar sind. Wenn dem so ist, dann ist der Lokalkrimi eine vom Aussterben bedrohte Art.
Hallo Thomas,
ein Regionalkrimi ist alles, wo „Regionalkrimi“ drauf steht. Das Ganze hat ja viel auch mit dem Publikum zu tun. Ich nehme nicht an, dass du dir den Janes deswegen gekauft hast, weil du ein besonderes Verhältnis zu Lyon hast. Bei einem „Westerwaldkrimi“ wird aber genau darauf spekuliert. Oder bei einem „Weinkrimi“ darauf, dass Bernd ihn kauft…(der ihn dann wahrscheinlich zum Weinen finden würde).
Dein Jaumann ist jetzt übrigens endlich hier abgegangen…puh. Du hast eine gute Chance, dass er auch ankommt (aber wie immer bei der Post keine 100%ige, wie ich neulich wieder feststellen durfte…)
bye
dpr
Hm. Eine Vermutung: vielleicht sinkt der aktuelle Bedarf nach Krimis,
die ihre Koordinaten gezielt im regionalen Nahbereich setzen, weil die
Lektüre in einem Punkt nicht wirkt: als Gegengift zu jenen Folgen der
Globalisierung nämlich, die eben jenen Nahbereich gerade gründlich
und tempobetont auseinandernehmen?
Die weltweite Austauschbarkeit von praktisch allem mit allem macht den
Mikrokosmos vor der eigenen Haustür so attraktiv, weil Tradition oder
Dialekt oder der durchgängige Riss in der dritten Zementstufe der Keller-
treppe links Erfahrungen sind, die nicht jeder teilt. ‚Überall ist es besser,
wo wir nicht sind’ sagen vermutlich nur noch sehr, sehr junge und sehr,
sehr arbeitslose Menschen.
Betrachtet man den Rückzug auf raumbezogene Identität (respektive
das Abtauchen in regionale Stichwortgeber-Krimis der vertrauten Kulissen)
als zwei von vielen Mosaiksteinchen, mit denen moderne Menschen ihrer
Verunsicherung Herr werden wollen, muss der Krimi als Klärungshilfe
natürlich kläglich versagen, schaut man sich das regio-gelabelte Niveau
an. Komplexen Fragen -etwa die, wo das Festhalten am Bekannten durch
Neugier auf Neues abgelöst werden muss, ohne dass man das lausige
Gefühl bekommt, seine Identität an die vermaledeite Vereinheitlichung
verspielt zu haben – kriegt man so natürlich nicht beantwortet.
Dass ausgewiesene Regionalkrimis größtenteils nicht lesbar sind, mag
vielleicht daran liegen, dass schon der Vorsatz an sich Verkrampfung
bei vielen Autoren auslöst: als Herzstück wird immerhin ‚Heimat’ ein-
gesetzt, und das ist privat vermintes und gesamtgesellschaftlich heikles
Gelände – nicht zuletzt, weil entspannte Heimatverbundenheit und
blamable Heimattümelei so verflixt dicht beieinander liegen…
Und die Cleveren? (e.g. Ritzel!!!) Taschenspielertricksen ganz nebenbei lebendiges Lokalkolorit zum Niederknien elegant und spröde in ihre
Krimis (- die übrigens einfach Krimis sind).
toodle-oo,
Connie
Hallo Connie,
dass sich die durchaus spannenden Zeiten, in denen wir leben, auch in unserer Lektüre widerspiegeln, ist prinzipiell eine der schönen Seiten von Literatur. Der Regionalkrimi als letzter Anker, der nicht dem Bodenlos-Globalen entgegenfällt und keinen Halt findet – auf der anderen Seite aber auch Interesse am Regionalen der Anderen – ob ich das Phänomen nun Dritte-Welt-Krimi oder Ethnokrmi nenne. Beides sind ja unverkennbar Tendenzen der letzten Jahre und vielleicht nur die beiden Seiten einer Münze. Was man schon daran sieht, dass auch ausgewiesene, na, nennen wir sie mal Ethnokrimis eben wie der Regionalkrimi auch dann nicht funktionieren, wenns halt gelabelt ist, wenn nicht jemand einen Krimi schreibt, der meinetwegen in Angola spielt, sondern einen Krimi, der deshalb in Angola spielt, weil die Deutschen das gerne lesen.
Wenn du dir die Inspector-Ghote-Krimis anschaust: da gibt es keine Folklore, keinen Wiedererkennungsreiz a la „Mönch, so bin ich damals auch durch Kalkutta oder was weiß ich gefahren!“. Da liegt das „Andere“ in der Mentalität. Oder der Fengshui-Detektiv…huch, das artet jetzt in Schleichwerbung aus, mach ich lieber Schluss. Aber spannend ist es durchaus, gesellschaftliche Verwerfungen gekoppelt mit marktwirtschaftlichen Strategien und dem Leserreflex auf beides näher unter die Lupe zu nehmen.
bye
dpr
Hello dpr,
…speaking of plug: McClure’s excellent series featuring Kramer and Zondi…
cheerio,
connie
Hallo dpr und thomas,
in der Tat Weinkrimi. Bitte, ich trinke Weine und wenn ich über sie lese, dann um mir Empfehlungen einzuholen, was zu trinken sich lohnen könnte. Interessant ist die Weinszene übrigens auch deshalb, weil sie (teilweise) viel reifer mit Rezensionen (i.e. Weinkritiken) umgeht, da sie die Subjektivität von Bewertungen akzeptiert.
Aber zum Regiokrimi. So wie Du, dpr, Regionalkrimi definierst, scheint es mir, als sei es eine Minus-Definition. Ist es Schund, und appelliert an heimatliche Gefühle, dann ist es Regionalkrimi. Als Expatriierter hatte ich mich in der Thalia-Buchhandlung in Hamburg von der breiten Palette lokaler Krimis verführen lassen. In der Tat banale Werke.
Nicht aber, dass das am Ende wieder auf das übliche Missverständnis ´rausläuft. Der Kritiker schimpft mit dem Wort mit dem die Leserschaft sich anlocken lässt.
Schließlich sind die meisten guten Bücher ja nicht im geografischen Neutrum angesiedelt, sondern sie nehmen Bezug auf einen geografischen, historischen oder politischen Kontext. Ein sehr gutes, weil schwieriges Beispiel ist z.B. John D, Macdonald. Das sind doch klassische Heimatromane, aber sie verklären nichts, sie beschrieben schon vor 40 Jahren eine Region, deren Ökologie bedroht war, und, so wie von MacDonald vorausgesehen, später teilweise zerstört wurde. Und auch Werke wie die Marseile Trilogie,„ Motherless Brooklyn“ oder … die Werke James Lee Burke, George P. Pelecanos oder …John Updikes schürfen, bei „liebevoller Akzeptanz“ in der regionalen Tiefe.
Ach ja ! Eines der als „Weinkrimi“ vermarkteten Bücher (Alfred Kommareks “Polt muss weinen“) erhielt 1999 den Glauser.
Mit besten Grüßen
bernd