Das war früher ein Elend — da hatte man sich 20 DM vom Mund abgespart, einen Soundtrack (auf Vinyl) gekauft und irgendwann festgestellt, dass man das einzig gute Lied ja schon als Single hatte. Meine Kino-Jugend war voll mit Platten von endlosen Scores oder alten Schinken, deren Musiklizenz jeder freiwillig herausgerückt hat.
Das Bild hat sich seit ein paar Jahren gedreht und man kann sich nur wundern, wie viel Geschmack bei der Songauswahl herrschen kann. Las sich schon die Trackliste von „Die fetten Jahre sind vorbei“ wie das Inhaltsverzeichnis eines Indie-Magazins, geht es mit den zwanzig Songs von „Der Fischer und seine Frau“ weiter. Mit Maritime, Maxïmo Park, Interpol, Keren Ann oder KT Tunstall geben sich Hochkaräter das Staffelholz in die Hand und machen den Soundtrack zu einem geschmackvollen Sampler, der keinen Zusammenhang zu dem Film braucht, um zu gefallen.
Various: Der Fischer und seine Frau O.S.T.
Virgin/Emi
VÖ: 28.10.2005