Oh Schreck, oh Schreck, der Bart ist weg. Grandaddy-Kopf Jason Lytle hat sich tatsächlich seines flauschigen Einsiedler-Erkennungszeichen entledigt. Ob da eine Sinnkrise dahintersteckt? Diese Frage wird nur Lytle beantworten können.
Zumindest auf musikalischer Ebene weiß er noch, wo er steht und wofür Grandaddy stehen. Der verträumte bis traurige Indie-/Folkpop, mit dem Grandaddy bekannt wurden, dominiert auch die sieben Songs auf der EP „Excerpts From The Diary Of Todd Zilla“. Todd Zilla ist eine fiktive Person – genauer gesagt: Ein Name, den Lytle mal auf einem Autonummernschild las und der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging.
Lytle hat dieses Mal viel allein gemacht: Er schrieb die Songs, nahm sie auf und produzierte sie. Er spielte fast alle Instrumente selbst ein, sogar etwas Schlagzeug. Ansonsten trommelte Aaron Burtch. Wer derzeit sonst noch zur Band gehört, ist nicht bekannt. Aber wenn das nächste Album, das für das Frühjahr 2006 angekündigt ist, genau so gut wird, dann soll uns das Line-up piepegal sein. Übrigens, Grandaddy verstehen auch was von noisigem Rock (siehe „Florida“).
Grandaddy: Excerpts From The Diary Of Todd Zilla
V2/Rough Trade
VÖ: 27.9.2005