Wünsche für das neue Jahr -2-

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Was treibt ein Herausgeber so über Weihnachten und Neujahr? Verdirbt er sich den Magen an selbstgemachten Plätzchen aus dem Steinbruch seiner Backkünste? Lehrt er ein Fläschchen nach dem andern und studiert zum xten Male verliebt seinen Rentenbescheid? Lernt er wenigstens ein Topmodel kennen, das ihm sofort eine Villa in Florida überschreibt? Genau das, natürlich. Aber noch viel mehr.

Jahresende ist Redaktionsschluss. Will sagen: So langsam schält sich der Herausgeber aus seinem Dr. Jekyll-Kostüm und wird zum Mister Hyde, der seinen BeiträgerInnen in dunklen Gassen auflauert und mit den Worten „Liefer ab, Schurke respektive Schurkin!“ einen gehörigen Schrecken einjagt. Stalking ist etwas, das Herausgeber schon praktizierten, als es das Wort noch gar nicht gab. Den BurschInnen auf der Pelle hocken, eine italienische Firma engagieren, die auf Einschüchterungen aller Art en gros et en détail spezialisiert ist – das ist die Hauptbeschäftigung eines Herausgebers. Und am Ende wird doch alles gut. Ist immer so.

Und natürlich selberschreiben. Als einziger Beiträger kann sich der Herausgeber nicht aussuchen, was er abliefern möchte. Vorwort ist obligatorisch, dann beginnt die Suche nach „Lücken“, die es zu füllen gilt und die natürlich niemals ganz verschwinden werden. Immerhin hat er EIN freies Thema, und da wählt er sich, nachtwandlerisch sicher, natürlich gleich das unangenehmste: „Schund und Tradition. Ein wilder Ritt durch deutsche Krimigeschichte.“

Fürwahr: ein wilder Ritt. Und unangenehm, weil ihn das Thema daran erinnert, seinem Verleger ein hübsches Textlein „Was ist Krimi?“ für 2006 versprochen zu haben, 120 bis 150 schlanke Seiten, aber das sagt sich so leicht.

Was wünsche ich mir also für 2006? Mehr Zeit. Noch mehr Zeit. Welcher Idiot hat den Tag auf 24 Stunden limitiert? Welcher Volltrottel verfügt, dass man zur Sicherung des Lebensstandards etwas anderes machen muss als über Krimis zu schreiben? Welcher Sadist zwingt mich, hier tagein tagaus zu bloggen?

Na, du lieber Leser bist der Sadist. Ganz im Vertrauen: Ich mag das auch. Und wünsche DIR deshalb besinnliche Festtage oder was immer du dir selber wünschst. Ganz sicher natürlich das Krimijahrbuch 2006, und, du glaubst es kaum, diesen Wunsch erfülle ich dir prompt! Hierhin schicke eine Mail, und der Weihnachtsmann wird dir das Werklein außerhalb seiner sonstigen Arbeitszeiten im März durch den Kamin werfen. Plus Extrabeilage, wenn du jetzt gaaaanz schnell bist. In diesem Sinne: Nach den Festtagen hören wir wieder voneinander!

4 Gedanken zu „Wünsche für das neue Jahr -2-“

  1. Oh, ich sehe gerade: ja, hast du. Leider hab ich die italienischen Herrschaften schon nach Wiesbaden geschickt. Sei nett zu ihnen. Zu dir werden sie es nämlich nicht sein…

    bye
    dpr

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