Christian Kjellvander ist ein großartiger Erzähler. Obwohl er flüssig musiziert, haben seine Songs immer eine narrative Grundhaltung. Seine Stimme strahlt eine umfassende Lebenserfahrung aus ohne Whiskey geschwängert oder verraucht zu wirken und es ist mit Sicherheit nicht vermessen, hier den jungen Leonard Cohen als Vergleich heranzuziehen.
Musikalisch ist Kjellvander auf seinem neuen Album schwermütiger unterwegs als auf „Songs From A Two-Room Chapel“ und hat auch die Country-Anleihen in den Hintergrund gestellt. Ein einziges Mal — bei „Chose The City“ — betont er sie stärker und hat dabei so einen Schmonzschmalzer geschaffen, dass man über diesen Ausrutscher am besten großzügig hinwegsieht.
Ansonsten regiert zehn Mal feinstes Songwriterhandwerk von einem Jungmelancholiker, der eine dunkle Nische zwischen Lambchop und Kristofer Aström gefunden hat.
Christian Kjellvander: Faya
V2/Rough Trade
VÖ: 27.1.2006