Deutschsprachige Krimis – und der Rest der Welt. Das geht unseren hiesigen AutorInnen doch runter wie Butter, oder? Einige der Highlights des Krimiimportjahres 2005 – aber eben nicht nur. Auch noch nicht übersetzte Werke werden vorgestellt, Autoren porträtiert und befragt. Und David Peace, frisch gekürter Krimipreisträger, schreibt selbst. Hier die Einzelheiten.
Der kriminelle Rest der Welt
Überblick und Rezensionen
Importkrimis 2005 (Dieter Paul Rudolph)
(Rezensionen)
A.D.G.: Kanguroad Movie (pro/contra: Frank Rumpel / Dieter Paul Rudolph)
Andrea Camilleri: Der falsche Liebreiz der Vergeltung (Franz Schuh)
Arne Dahl: Tiefer Schmerz (Tobias Gohlis)
Tom Franklin: Die Gefürchteten (Thomas Wörtche)
Iain Levison: Betriebsbedingt gekündigt (Dieter Paul Rudolph)
Paco Ignacio Taibo II/ Subcomandante Marcos: Ungequeme Tote. Roman, Vierhändig (Frank Rumpel)
David Schickler: Fette Klunker (Jörg von Bilavsky)
Sin City – Buch und Film (Jürgen Fichtinger)
P.J. Tracy: Der Köder (Ulrich Noller)
Fred Vargas: Der vierzehnte Stein (Tobias Gohlis)
(Rezensionen noch nicht übersetzter Romane)
Dagger of Dagger: John Le Carrés “The spy who came in from the cold” (Bernd Kochanowski)
Rebecca Pawel: Death of a nationalist (Bernd Kochanowski)
S.J. Rozan: Winter and night (Bernd Kochanowski)
Duane Swierczynski: Secret Dead Men (Bernd Kochanowski)
Donald E. Westlake: Watch your back! (Axel Bussmer)
George P. Pelecanos: Drama City (Axel Bussmer)
Spionageroman-Autoren über den Irak-Krieg und den Anti-Terror-Kampf der Bush-Regierung: John le Carrés „Absolute Freunde“ und Richard A. Clarkes „The Scorpion’s Gate“ (Jost Hindersmann)
Kritikerstammtisch – 2. Runde (Protokollant: Dieter Paul Rudolph): Ein weiteres Stimmenpotpourri zu Theodore Roszak: Schattenlichter, Reggie Nadelson: Russische Verwandte, Robert Wilson: Die Toten von Santa Clara, Deon Meyer: Das Herz des Jägers, Donna Leon: Beweise dass es böse ist
Porträts, Interviews, Selbstbeschreibung
Tobias Gohlis: Neue Koordinaten für den europäischen Kriminalroman. Der schwedische Autor Arne Dahl
Jörg von Bilavsky: “Ich hatte nie vor im „Hard-Boiled-Stil“ zu schreiben”.Thriller-Poet Norman Green („Total illegal“) über die raue Fassade Amerikas, den weichen Kern der Amerikaner und seine literarischen Vorbilder
Frank Keil-Behrens: Ein Gespräch mit Håkan Nesser
Gisela Lehmer-Kerkloh: Giorgio Scerbanenco (1911 – 1969). Ein Porträt
Axel Bussmer: Man nennt ihn Dutch. Elmore Leonard zum Achtzigsten
Ulrich Noller : Begegnung mit Nury Vittachi
Axel Bussmer: Hardboiled revisted – Pulp revisted. Über Hard Case Crime und die Rückkehr des 200-Seiten Noir
David Peace: Red Riding Quartett
Der Text von David Peace ist nicht neu, liegt hier aber erstmals in einer Übersetzung von Ludger Menke auf Deutsch vor. Aktuell ist er dennoch, denn das Werk des Briten wird uns ja erst jetzt peu à peu in Deutschland vorgestellt. Ansonsten gilt wiederum: Sammeln und anregen, wichtige Texte des Jahres in einem Band zusammenfassen, neue hinzufügen.
Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Das Werk erscheint mit ca. 320 Seiten voraussichtlich im März, und zwar zu dem aus kaufmännischer Sicht kaum zu rechtfertigenden Dumpingpreis von 20 €. Wir setzen auf das Interesse der LeserInnen, die, wenn sie hier vorbestellen , nicht nur eine Extrabeigabe des Herausgebers erhalten, sondern in besonderer Weise dazu beitragen, dass das Experiment Krimijahrbuch kein einmaliges bleibt, sondern die Chance hat, zu einer Institution zu werden.
Nächsten Montag erfahren wir, was es sonst noch so alles im Jahrbuch gibt: ein köstliches Krimimenü, die kritische Relativierung einer Krimiklassikerin, jede Menge Literaturtipps und Tote sowie den ersten „noir“ der Krimigeschichte. Und noch viel mehr. Stay tuned.
dpr