Morrissey: Ringleader Of The Tormentors

Herzlich willkommen zur Völlerei. ‚Opulenz, mehr Opulenz‘ muss sich Morrissey bei den Vorbereitungen zu seinem neuen Album gedacht haben. Um seinen Hang zur großen Geste in noch besseres Licht zu rücken, hat diesmal Tony Visconti auf dem Produzentenstuhl Platz genommen und macht genau den Job, den man von ihm erwartet.

Kleines Besteck ist was für Anfänger, hier wird mit theatralischen Freuden getafelt. Die Kunst dabei: Morrissey kommt damit durch, ohne an Dekadenz zu ersticken. Egal ob Kinderchöre jubeln oder Michael Farrell pointiert in die Tasten haut — man kann Morrissey förmlich vor sich sehen, wie er zynisch lächelnd das Treiben beobachtet, als würde er gar nicht dazugehören. Und natürlich ist der Bombast auch eine wunderbare Deckung für seine messerscharfen Lyrics, die überraschend treffen, wenn sich niemand mehr wegducken kann.

Die zwölf Songs von „Ringleader Of The Tormentors“ sind gleichermaßen glamourös wie handwerklich perfekt und zurück bleibt wieder einmal die Erkenntnis, dass keiner so schön über den Tod singen kann wie Morrissey.

Morrissey: Ringleader Of The Tormentors
Attack/Sanctuary
VÖ: 7.4.2006

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