Skin: Fake Chemical State

Da kann man sich schon mal am kahl rasierten Kopf kratzen. Während sich ex-Skunk Anansie-Sängerin Skin mit ihrem Debüt „Fleshwounds“ von den wilden Tönen abwandte, krabbelt sie jetzt wieder reumütig zurück in ihre alte Schublade: Haare ab, böse gucken und Radau machen. Emanzipation hatte ich mir anders vorgestellt.

Für ihren Schritt zurück hat sich Skin den ehemaligen The Strokes-Produzenten Gordon Raphael ins Boot geholt, der die beiden wild krachenden ersten Stücke „Alone In My Room“ und „She’s On“ zeitgemäß in Szene setzt. Direkt danach gibt es zwei druckvolle Halbballaden, die sich auch auf jedem Skunk Anansie Album wohlgefühlt hätten, bei denen man aber bereits leise zweifelt, ob man das im Jahr 2006 noch richtig gut finden kann. Von den anderen Songs bleibt zu wenig auf dem Löffel; man wird zwar satt, weiß aber nicht so wirklich, warum.

Wer heute noch Tränen in den Augen hat, weil sich Skunk Anansie aufgelöst haben, wird „Fake Chemical State“ lieben, aber ein Weiterschreiten auf dem „Fleshwounds“-Pfad wäre eine größere Herausforderung gewesen.

Skin: Fake Chemical State
V2/Rough Trade
www.skinmusic.net
VÖ: 17.3.2006

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