Ein Hoch dem Experiment!

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So, so, die Paprotta schon wieder. 5000 Euro (das sind 600 Schweinelenden!) in gebrauchten Scheinen für ihren Großkatzenkrimi „Die Höhle der Löwin“. Tztz, WIR LEBEN NICHT IN HÖHLEN! Das überlassen wir euch Steinzeitlern! Trotzdem: Aus verwandtschaftlicher Solidarität beglückwünsche ich die Jury des diesjährigen → Glauser-Preises zu dieser Entscheidung.

Aber noch mehr muss man sie dafür loben, in der Sparte „Debüt“ die Frau Swann mit ihrem Schafskrimi ausgezeichnet zu haben. Das war mutig. Da wurde ein Zeichen gegen den Mainstream gesetzt! Ihr Menschen seid ja, was Krimis anbetrifft, sonst immer so konservativ! Kaputte Ermittler schlurfen grübelschwer durch korrekt ernste Handlungen, Mord muss sein, Aufklärung muss sein, Moral muss sein, alles so wie es eure Mütter und Väter schon am Krimi schätzten. Und dann das: ein Schafskrimi. Die Heldin eines dieser selten blöden blökenden Wesen. Das ist wie Joyce, wenn Sie wissen, was ich meine. Der hat den literarischen Spießern auch ne Nase gedreht und gegen alle Konventionen verstoßen. So wie die Frau Swann.

Das lässt hoffen. Wer einen Schafskrimi kauft, der ist bereit für das Experiment, für das Neue. Der kauft auch Krimis, die sprachlich wider den Strich gebürstet sind, der liest Romane, die sich nicht auf das ewige und ewig langweilige Wer wars beschränken. Deutschland, du hast es gut! Weiter so! Und lass dich nicht von den Herolden der eingefahrenen Gleise beeindrucken! Der → Menke mag meckern, die Katze aber, schon immer eines der fortschrittlichsten Tiere, miaut euphorisch.

Und die offizielle Laudatio lesen Sie am Mittwoch EXKLUSIV an dieser Stelle!

Ihr Mister T., der, wenn jetzt nicht endlich eine Schweinelende rüberkommt, Frau P., die Löwinnenhöhle aufmischt.

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