Mit „This Way“ (2002) schon auf dem Mainstream-Highway unterwegs, bog Jewel Kilcher mit „0304“ (2003) in die Rabatte ab. Auf lasziv getrimmt präsentierte sie anbiedernden Pop und man fühlte sich peinlich berührt, dass man ein paar Jahre zuvor „Pieces Of You“ (1996) und „Spirit“ (1999) in den Himmel gelobt hat.
Mit der ordentlich verbeulten Karre Reputation hat sie es jetzt wieder zurück auf die Hauptstraße geschafft, muss sich aber damit abfinden, der Spitzengruppe hinterher zu fahren. Im Moment ist sie gleichauf mit Damen wie Anna Nalick oder Dana Glover, die man bei Amazon.com immer angeboten bekommt, wenn man nach massenkompatiblen Singer/Songwriterinnen sucht.
Aber „Goodbye Alice In Wonderland“ ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Jewel spielt wieder selbst Gitarre und beweist, dass sie in den vergangenen Jahren das Songwriterhandwerk nicht verlernt hat. Ihre Stimme ist tiefer geworden und auch die früher oft nervende Stimmakrobatik hat sie deutlich zurückgeschraubt.
Alles in allem bleibt „Goodbye Alice In Wonderland“ ein bisschen unspektakulär, ist aber ein nettes Versöhnungsangebot für die Fans der ersten beiden Alben.
Jewel: Goodbye Alice In Wonderland
Atlantic/Warner
www.jeweljk.com
VÖ: 28.4.2006