Giant Drag: Hearts And Unicorns

Elmo stirbt als erster. Das ist dieses nervige rote Knäuel aus der Sesamstraße, gegen den Grobie sich ausnimmt wie ein Lieblingsneffe. Tot sind sie am Ende aber alle. Was zuerst wie zwei putzige neue Sesamstraßenbewohner wirkt, entpuppt sich schnell als der berühmte Wolf im Schafspelz. Die Gremlins waren auch nur am Anfang süß.

Giant Drag sind im Wesentlichen die Sängerin und Gitarristin Annie Hardy und der Allesbediener Micah Calabrese und nur auf den ersten Blick drollig. Die beiden spielen gekonnt mit allen möglichen Klischees und entziehen sich Erklärungsversuchen mit guter Musik. Indierock, gerne auf links gedreht, mit kleinen Tentakeln und einer gesunden Portion Rotzigkeit. Natürlich sind die Texte böse und die Songs dauern selten länger, als eine Horde Kinder braucht, um ein Zimmer komplett zu verwüsten.

Trotzdem gibt es Melodien und Augenzwinkern satt und am Schluss das Kunststück, eine relevante Coverversion von „Wicked Game“ aufgenommen zu haben. Zuletzt von Heather Nova in Grund und Boden gejault wäre es endlich mal gut gewesen, aber was Giant Drag aus diesem „Elmo-Song“ noch herausholen, verdient mehr als Respekt.

Giant Drag: Hearts And Unicorns
Interscope/Universal
VÖ: 7.7.2006

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