Elf Freunde sollt ihr sein, oder auch fünf, oder vier. Was im Fußball selten funktioniert, klappt bei Rockbands noch lange nicht. Immer wieder faszinierend zu beobachten, wie Chino Morenos Kollegen sich in Interviews unverblümt über ihren Sänger auslassen und klarstellen, dass er eigentlich aus der Band fliegen würde, wenn er nicht so talentiert wäre. Und an Talent mangelt es dieser Truppe sicher nicht.
Mit „Saturday Night Wrist“ liefern Deftones ein Album ab, das gleichauf mit „White Pony“ (2000) läuft. Der Opener „Hole In The Earth“ fährt eigentlich schon alles nach Hause: ein eindringliches Lehrstück in Sachen Intensität und modernem Songwriting. Aber auch im weiteren Verlauf lässt der Sacramento-Fünfer nicht nach. Unpassend wirkt nur der Doppelschlag aus dem seltsamen „Pink Cellphone“ und dem unnütz gebrüllten „Combat“. Moreno ist inzwischen klar besser, wenn er hypnotisierend seine Zeilen singt und sich so sanft zeigt, wie in „Xerces“.
Es gibt im Moment mit Sicherheit zu viele Bands, die klanglich irgendwo zwischen Deftones und Tool liegen, aber gemessen an dem, was beide Bands in diesem Jahr abgeliefert haben, müssen sie die Konkurrenz nicht fürchten.
Deftones: Saturday Night Wrist
Maverick/Warner
VÖ: 27.10.2006
www.deftones.com