Ausgerechnet Olli Schulz überrascht auf seinem dritten Album mit einer neuen Ernsthaftigkeit. „Das beige Album“ hat schon die Richtung gewiesen, in die Schulz jetzt in letzter Konsequenz geht. Mit Band im Rücken und einer Absage an Songs wie „Klappskalli“ ist er im Deutschrock angekommen und findet sich mühelos zurecht.
Es scheint fast, als hätte er genug davon, der Clown aus Hamburg zu sein. Wütend sind seine Texte, immer mal auch resignierend, aber letztlich bleibt „Warten auf den Bumerang“ ein positives Album. Er könnte ja noch kommen – der Bumerang. Bis dahin betrachten wir das Leben und versuchen, uns das Grau mit Hoffnung und kindlicher Liebe ein wenig aufzuhellen. Das klappt mit diesem Album wunderbar.
Obwohl Olli Schulz und der Hund Marie vom Grand Hotel van Cleef zu Labels gewechselt sind, zieht das Album seine Stärke aus der ‚zweiten Person Plural‘. Da gibt es einen Haufen Musiker die heraussingen was andere denken, und müssen jetzt damit leben für viele Menschen ‚Lebenshilfebands‘ zu sein. Es gibt Schlimmeres! „Kleine Meise, großes Herz, vor dir steht ein Pinguin, fragt dich, ‚Hey, mein Freund, wie wär’s, lass uns durch die Gegend ziehen'“
Olli Schulz und der Hund Marie:
Warten auf den Bumerang
Labels/Emi
VÖ: 17.11.2006
www.olli-schulz-online.de