Das Lied kommt unspektakulär daher, ist aber mal wieder das, was Zweiraumwohnung am besten können: der perfekte Popsong.
Zugegeben, „Nimm mich mit“ war spektakulärer, „Elaine“ origineller, „Wolken ziehen vorbei“ magischer. Am ehesten kommt „Besser geht´s nicht“ noch „Wir trafen uns in einem Garten“ nahe. Schrammelige Gitarren, dezente Elektronik, die im Laufe des Songs immer mal wieder stärker auftaucht. Wie der Froschkönig, der die goldene Kugel vom Grund des Brunnens hochbringt. Und wieder abtaucht. Viel Understatement und Nonchalance – der Song wirkt so dahingesungen, fast wie nebenbei. „Hingeworfen“, mit ein, zwei Federstrichen, würde man in der Malerei sagen. Eine Skizze von einem Lied: leicht, luftig, aber trotzdem erdig.
Peter Plate von Rosenstolz hat mitgeschrieben, und das lässt ja durchaus nur Gutes vermuten. Da trifft Ohrwurm-Schreiber auf Ohrwurm-Schreiber. Inga Humpe lässt wieder ihre Jungmädchenstimme frei, die so natürlich wie kaum jemand sonst in der Popgeschichte singt. Nicht zu fassen, dass ihr Duktus, Gesang so klingen zu lassen, als würde man mit der besten Freundin im Café plaudern, bis heute nicht mal versuchsweise kopiert wurde. Eigentlich richtig so: das Original ist eh unkopierbar.
Und so schleicht sich „Besser gehts nicht“ in die Gehörgänge. Ohne großen Bombast, ohne große Mätzchen. Ein flotter, simpel dahinplätschernder Popsong mit schnuckeliger Melodie. Sommerflair im Januar. Euphorisch, verträumt, romantisch, minimal melancholisch, maximal philosophisch. Ein kleines musikalisches Plädoyer für Schönheit und Einfachheit.
Zweiraumwohnung
Besser gehts nicht
Labels/EMI
VÖ: 12.1.2007