Es gibt Sender, die will in unserer Gemeinschaftspraxis niemand freiwillig sehen. Sender wie Super RTL, TM3 oder Sat1. Und dann gibt es Sender, die hier niemand anschaut, auch wenn er/sie es wollte. Sender wie der ZDF Theaterkanal, Der Schmuckkanal, Bibel TV und Wein TV. Sender für die man so häßlich klingende Dinge wie Set-Top-Boxen oder Pay-Tv-Abonnements benötigt.
Zu diesen Sendern gehört auch Sat.1 Comedy, in aller Bescheidenheit „die erste Adresse für gute Unterhaltung und Programmvielfalt“ genannt.
Neben „Die Niels Ruf Show“ bietet Sat.1 Comedy preisgekrönte Comedy-Shows wie „Mensch Markus“, oder „Genial daneben – Die Comedy Arena“. „Die Dreisten Drei“ und „Sechserpack“ beweisen ein starkes Angebot brillianter Shows und Serien.“
Eigentlich klingt das eher wie die Recycling-Vorhölle deutscher Fernsehunterhaltung. Auch das einzige Eigengewächs dieses Senders „Die Niels Ruf Show“ hätte uns angesichts der Vergangenheit ihres Namensgebers kalt gelassen, wenn wir nicht diese Parodie zum Start der deutschen Version von Vanity Fair (Chefredakteur: Ulf Poschardt) gesehen hätten.
Niels Ruf ist „der Ulf“. In: „Vanity Fear“
Nebenbei sieht man in dem Video auch, was aus Sidekicks wie Peter Rütten („Harald Schmidt Show“) und Sven Schuhmacher („Kuttner.“) geworden ist: Humorarbeiter in der Zwischenwelt des digitalen Geisterfernsehens.